Bestätigen sich die Vorwürfe, könnte es erstmals gelingen, einen Drahtzieher auch aus dem Ausland für Manipulationen mit Aktien in Deutschland zur Verantwortung zu ziehen. Hintergrund: Deutschland gilt seit Jahren bislang als Eldorado für Aktienabzocke: Dabei werden häufig obskure Papiere mit optisch niedrigen Kursen - sogenannte Penny-Stocks - aus dem Ausland aggressiv zum Kauf empfohlen. Steigt das Interesse, stoßen Altaktionäre Papiere ab, der Kurs stürzt ab. Die neuen Anleger sitzen auf den Verlusten. Die Schäden erreichen jedes Jahr Millionenhöhen.
Dennoch kamen die Drahtzieher bislang in der Regel glimpflich mit Geldstrafen davon. So erhielt auch der Börsenguru Markus Frick im Frühjahr 2011 nur eine Bewährungsstrafe, obwohl es sich um den bis dahin umfangreichsten Fall der Marktmanipulation handelte. Hintermänner aus dem Ausland blieben indes meist unbehelligt, somit steuern die Akteure das lukrative Geschäft oft aus dem Ausland.