Video im Internet:Chinesischer General gibt Spionage-Lehrstunde auf Youtube
Chinas Militär gilt nicht gerade als transparent. Deshalb erregt ein Video bei Youtube Aufmerksamkeit: Ein chinesischer Generalmajor plaudert über Spionagefälle - und die daraus folgenden Peinlichkeiten. von Georg Fahrion, Berlin
Für gewöhnlich ist Chinas Militär verschwiegen bis zur Lächerlichkeit. So gab die Volksbefreiungsarmee erst im Juli zu, dass sie ihren ersten Flugzeugträger flottmacht - obwohl das 300 Meter lange Monstrum jahrelang weithin sichtbar im Hafen von Dalian lag, unweit der Filiale eines schwedischen Einrichtungshauses.
Angesichts dieses zurückhaltenden Umgangs mit Informationen war Jin Yinans Freimütigkeit umso erstaunlicher: Ein Video, das auf Youtube zu sehen ist, zeigt den Generalmajor bei einem Vortrag über hochrangige Kader aus Partei, Militär und Regierung, die Staatsgeheimnisse an das Ausland verkauft haben sollen. Über einige der Spionagefälle wusste man bisher nur wenige Details, andere waren gänzlich unbekannt.
Jin ist Professor an der National Defense University in Peking, die Chinas militärische Elite ausbildet. Der Financial Times zufolge hielt er seine Rede auf einer internen Veranstaltung zum 90. Jubiläum der Partei.
Aufstrebende Militärmacht
Chinas gepanzerte Faust
Die Aussagen macht besonders pikant, dass Jin gestand, die mutmaßlichen Verräter seien unter Vorwänden verurteilt worden - um China Peinlichkeiten zu ersparen. So sei etwa der frühere chinesische Botschafter in Südkorea, Li Bin, wegen Korruption ins Gefängnis gesteckt worden. Tatsächlich habe Li jedoch Geheimnisse an Seoul weitergegeben, die Chinas Position in den Sechs-Parteien-Gesprächen über Nordkoreas Atomprogramm kompromittierten. "Es ist ein Riesenskandal", sagte Jin. "Li Bin konnte nur zu sieben, acht Jahren verurteilt werden, nicht mehr. Und wieso? Um das Gesicht zu wahren!"
Offenbar fanden sich Spione auch auf höchster Ebene. So berichtete Jin über Kang Rixin. Der Ex-Chef von Chinas zivilem Atomprogramm und Mitglied des Zentralkomitees der Partei hatte wegen Korruption eine lebenslange Haftstrafe erhalten. Tatsächlich habe Kang jedoch Informationen ins Ausland verkauft, so Jin.
Eine Reaktion der Führung in Peking auf den Vortrag blieb bislang aus. Womöglich wird Jin demnächst der Korruption angeklagt.
Titanenkämpfe dauern klassischerweise elf Jahre, zumindest wenn man sich an der griechischen Mythologie orientiert. Am Wochenende kündigte Griechenlands Ministerpräsident Giorgos Papandreou nun einen solchen Titanenkampf gegen den drohenden Staatsbankrott an. mehr
Deutschland war vor Kurzem noch Wachstums-Leuchtturm und hat demnächst die rote Laterne. Es spricht für die Notenbanker, dass sie ihre Politik der neuen Realität angepasst haben. mehr
Es ist fraglich, ob US-Präsident Barack Obama die Erwartungen erfüllen kann, die an seine heutige Rede vor dem Kongress gestellt werden. Nicht zuletzt durch das Zutun seiner Spindoktoren wurde der neue Anlauf zur Rettung des amerikanischen Jobmarkts vorab zum Großereignis stilisiert, dem Obama mit ein paar Allgemeinplätzen nicht gerecht werden kann. mehr
Nun hat der türkische Regierungschef Recep Tayyip Erdogan sich persönlich in den Streit mit Israel eingemischt - und wie zu erwarten war, macht er die Sache damit nicht besser. mehr
Einige Reiseführer für Berlin und vor allem ostdeutsche Bundesländer bieten ihren Lesern einen Service, den man vielleicht noch aus dem gefährlichen New York der 80er-Jahre im Kopf hat: Sie weisen Gebiete aus, die man besser nicht betritt als argloser Tourist, als Ausländer. mehr
Aus Sicherheitsgründen möchten wir Ihre E-Mail-Adresse bestätigen.
Klicken Sie bitte dazu den Aktivierungs-Link, den wir Ihnen
gerade per E-Mail an zugesendet haben.
Der Sozialdemokrat und frühere Bundesfinanzminister Peer Steinbrück hat Chancen, in zwei Jahren Angela Merkel zu beerben. Der Hype um ihn ist übertrieben. Aber das macht nichts. mehr
Brüssel will mehr Transparenz bei der Vergabe von Konzessionen erzwingen. Damit nimmt sich die EU-Kommission eines Milliardenmarkts an, der bislang weitgehend unreguliert ist. mehr
Dass er von Fukushima als einer "Stadt des Todes" sprach, stieß bei den Flüchtlingen aus der verseuchten Region auf wenig Gegenliebe. Doch erst ein schlechter Scherz brachte Tokios Wirtschaftsminister zu Fall - zum Entsetzen des neuen Regierungschefs. mehr
Ein Beitrag des Bundeswirtschaftsministers dürfte an den Kapitalmärkten ebenso für mehr Verunsicherung sorgen wie die jüngsten Hiobsbotschaften aus Athen: Dort steht laut Ministerpräsident Papandreou ein "Titanenkampf" gegen den Bankrott an. mehr
Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions
AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!