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Merken   Drucken   30.08.2011, 06:00 Schriftgröße: AAA

Unternehmenskultur: In Firmen fehlt der Respekt

Wenn die Kommunikation funktionieren und Konflikte gelöst werden sollen, dann braucht es vor allem Respekt. Aber so manche Unternehmenskultur fördert den nicht gerade. Hinzu kommt: Chefs sind schlechte Vorbilder. von Jürgen Fleig (business-wissen.de) 
Ein Kunde beschwert sich lauthals am Telefon. Der Leiter der Entwicklungsabteilung langweilt mit seinem Vortrag die Kollegen aus dem Marketing. Ein Mitarbeiter jammert über seine Arbeitsbelastung. Das tägliche Kleinklein im Betrieb kann manchmal ganz schön nerven. Dann fällt es schwer, die Sorgen und Nöte, die Anliegen und Interessen der Menschen ernst zu nehmen und sie nicht gering zu schätzen.
Doch genau das würde die Zusammenarbeit und das Zusammenleben erheblich angenehmer machen und verbessern: Wenn wir den anderen als Person schätzen und ihm Respekt zeigen, dann bauen wir eine Beziehung auf, die sehr belastbar sein kann.
Führungsaufgabe: Für ein angenehmes Miteinander sorgen   Führungsaufgabe: Für ein angenehmes Miteinander sorgen
Dabei geht es nicht um ein taktisches Verhalten, wenn ein aufgebrachter Kunde beschwichtigt wird oder wenn nach einem langweiligen Vortrag noch interessierte Fragen gestellt werden, nur um sich beim Gesprächspartner einzuschmeicheln. Bei Respekt geht es um eine grundsätzliche Haltung gegenüber anderen Menschen.
Warum es so wenig Respekt gibt
Respekt ist eine Investition. Nur wer bereit ist, sich anderen gegenüber respektvoll zu verhalten, kann erwarten, dass diese auch ihm gegenüber Respekt entgegenbringen. Jeder Mensch wünscht sich, dass ihn die anderen respektvoll behandeln. Wird das erfüllt, dann ist er ebenfalls dazu bereit. Das Problem dabei ist nur: Einer muss damit anfangen.
In seinem Buch "Respekt!" schildert der Kommunikationsexperte René Borbonus, warum es vielen Menschen so schwer fällt, anderen gegenüber respektvoll und wertschätzend zu sein. Drei wichtige Gründe sind für ihn:
  • Schon in den ersten Lebensjahren bekommen Kinder viel zu wenig vermittelt, was es heißt, den anderen zu respektieren. Die Erwachsenen sind keine oder schlechte Vorbilder, weil sie selbst oft keinen Respekt zeigen.
  • Die Medien nutzen Einzelschicksale für Quote und Auflage, ohne den Menschen, sein Leid und seine Ängste zu respektieren. So wird allen Medienkonsumenten vermittelt: Respekt ist nicht nötig.
  • Wer egoistisch ist, seine Ellenbogen einsetzt, nur auf seinen eigenen Vorteil bedacht und rücksichtslos ist, andere aus dem Weg schubst, Konkurrenten schlecht macht, der kommt scheinbar schneller voran und ist damit sogar erfolgreich.
Es scheint, als zahle sich Respekt nicht aus. Zumindest fällt es oft schwer, anderen Respekt zu zeigen. Nicht jeder bringt die Mittel auf für diese Investition. Ein Grund dafür ist: Die Menschen sind sehr verschieden, haben unterschiedliche Präferenzen, Vorstellungen, Werte und Kompetenzen. Die passen damit nicht ins eigene Weltbild, das Fremde wird abgelehnt.
In vielen Unternehmen sind die Rahmenbedingungen nicht sehr förderlich, um respektvoll miteinander umzugehen: Karriere macht, wer sich anderen gegenüber durchsetzt. Das Betriebsklima fördert Mauscheleien, Lügen, Tricks und Täuschungen. Die Ziele und Anreize sind so gestaltet, dass sich egoistisches Verhalten auszahlt.
Respekt zahlt sich aus
Doch das alles ist zu kurz gedacht. Respektloses Verhalten stellt nicht nur denjenigen ins Abseits, der es pflegt. Es schadet auch dem Unternehmen, wenn die Führungskräfte die Kultur der Respektlosigkeit protegieren oder zumindest zulassen. Über kurz oder lang werden die Konflikte schärfer und die Kommunikation zwischen allen Mitarbeitern ätzend. René Borbonus stellt fest: "Ein respektvolles Miteinander im Geschäftsleben wird Ihren Alltag nicht nur entspannter und konfliktärmer machen - es wird Ihnen auch messbare Erfolge bescheren."

Teil 2: Respekt ist die Grundlage für gelingende Kommunikation.

  • FTD.de, 30.08.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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