Kopf des Tages:Friedrich Apostel - Der Jäger der Telekom
Der 61-Jährige ist einer der erfahrensten Staatsanwälte der Republik. Besonders gut kennt Apostel inzwischen die Telekom. Nun ermittelt er auch noch wegen Bestechungsvorwürfen gegen deren Chef.
von Kirsten Bialdiga
und Thomas Wendel
Selbst ein Staatsanwalt glaubt mitunter noch an das Gute im Menschen. Bei Friedrich Apostel hat es damit ein Ende, nachdem er siebeneinhalb Jahre lang als Strafverfolger in die Abgründe der Parteispendenaffäre geschaut hatte. Vor allem die damaligen Amnestiepläne der Bundestagsparteien für Spendensünder hätten ihn geprägt und sein Weltbild stark verändert, heißt es in seinem Umfeld.
Staatsanwalt Fred Apostel
Das ist lange her. 1980 kam Apostel als junger Strafverfolger von Aachen nach Bonn. Seitdem ermittelte der inzwischen 61-Jährige nicht nur gegen Politiker wie Altkanzler Helmut Kohl, sondern auch gegen Manager wie Müllunternehmer Hellmut Trienekens oder Sportler wie Jan Ullrich. Und zwischendurch immer wieder einmal in Sachen Telekom.
Als "Urgestein" gilt er in Justizkreisen, als äußerst erfahrener Staatsanwalt, dem selten ein Fehler unterläuft. Die Gegenseite schätzt an ihm die "weit überdurchschnittliche fachliche Kompetenz", wie es ein Strafverteidiger formuliert. Daneben treffe er stets den richtigen Ton, was im Umgang mit Staatsanwälten durchaus nicht immer an der Tagesordnung sei, meint der Anwalt.
Zuletzt jedoch erschütterte die Bespitzelungsaffäre bei der Telekom Apostels Ruf als unnachgiebiger Aufklärer: Während die einfachen Mitarbeiter der Telekom-Konzernsicherheit im gerade laufenden Prozess auf der Anklagebank sitzen, kommen Topleute wie der Ex-Vorstandsvorsitzende Kai-Uwe Ricke und Post-Chef Klaus Zumwinkel davon. Bisher fanden die Ankläger keine ausreichenden Beweise für eine Verwicklung der beiden.
Unbefriedigend könnte auch ein weiteres großes Telekom-Verfahren enden: Bei den Ermittlungen zum Klau von Millionen von Telekom-Kundendaten gingen die Strafverfolger offenbar nicht jeder wichtigen Spur nach. Zudem gibt es Hinweise, dass sie auf dubiose Mittelsmänner hereingefallen sein könnten.
Trotz der vielen prominenten Verfahren - die Rolle im Rampenlicht liegt Apostel nicht. "Wenn es nach mir geht, möchte ich gern im Hintergrund bleiben" lautet einer seiner Lieblingssätze. Und so will er es auch mit prominenten Beschuldigten halten.
Obwohl weit über 50 BKA-Beamte und acht Staatsanwälte im Einsatz waren, sickerte die Meldung über Durchsuchungen beim Telekom-Chef René Obermann wegen Bestechungsvorwürfen in Osteuropa erst Tage später durch. Und auch jetzt versucht der Oberstaatsanwalt den Ball noch flachzuhalten. Die Ermittlungen stünden am Anfang, betont er. "Wir werden sehen, ob sich der Verdacht bestätigt oder schnell erledigt."
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