Christoph Ahlhaus: Der softe Hardliner der Hamburger CDU

Die Grünen in der Hansestadt haben ein Problem mit Beusts Erben Christoph Ahlhaus. Der Innensenator gilt als harter Hund - dabei passt er nicht so einfach in dieses Raster. von Thomas Steinmann und David Böcking

Es ist ein Ventil, einen Tag nach dem doppelten Tiefschlag, und bei den Hamburger Grünen gibt es viele, die auf dem Mitgliederabend in der Akademie der Künste erst einmal Dampf ablassen. Hinter dem Frust steckt vor allem die Pleite beim Volksentscheid zur Schulreform, dem wichtigsten Projekt der Grünen in der schwarz-grünen Koalition. Doch auf das Volk schimpfen will die Parteibasis auch nicht wirklich. Deshalb bekommt an diesem Abend in erster Linie der Koalitionspartner den Ärger der 200 Mitglieder ab - schließlich fühlen sich viele Grüne im Stich gelassen, nachdem am Tag des Volksentscheinds auch noch CDU-Frontmann Ole Von Beust die Brocken hingeworfen hat. Mehrere Redner halten Neuwahlen für unumgänglich.

Anders als in früheren Debatten melden sich diesmal aber nicht nur die üblichen Schwarz-Grün-Gegner kritisch zu Wort. Selbst Ex-Senator Willfried Maier, der 2008 einer der vehementesten Verfechter einer Koalition mit der CDU war, äußert sich skeptisch. Und auch er macht seine Skepsis vor allem an dem Neuen fest, den die CDU als Beusts Erben auserkoren hat, und der es bei den Grünen schwer hat. Christoph Ahlhaus sei "ein Bürgermeisterkandidat, von dem die eigene Partei nicht so überzeugt ist wie bei Beust", sagt Maier. "Die Frage ist also, ob er den eigenen Laden zusammenhalten kann."

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