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Hausstaub: In jedem Haus zu finden und immer noch häufig mit alten Umweltgiften belastet
Hausstaub: Mit Umweltschadstoffen belastet

Das Umweltbundesamt (UBA) hat im Rahmen des Kinder-Umwelt-Surveys (KUS) ermittelt, welche Schadstoffe sich im Hausstaub in Wohnungen und Häusern von Familien mit Kindern befinden. Die Forscherinnen und Forscher fanden zum Teil Stoffe, deren Produktion und Anwendung seit Jahren verboten ist, weil sie schädlich sind: Etwa das Mückenbekämpfungsmittel Dichlordiphenyltrichlorethan (DDT) oder das Holzschutzmittel Pentachlorphenol (PCP). DDT wurde in 39 Prozent, PCP sogar in 83 Prozent der Hausstaubproben nachgewiesen.

Hausstaub enthält neben „Schmutz“ eine ganze Reihe von Chemikalien, die durch die Wohnungsausstattung – wie Fußbodenbeläge - oder Produkte des täglichen Gebrauchs – wie Schädlingsbekämpfungsmittel – in die Wohnungen gelangen. Da Kinder alles Mögliche interessant finden, begreifen und probieren wollen, stecken sie vieles in den Mund. Die Folge dieses typischen „Hand-zu-Mund-Verhaltens“: Kinder können mit dem Hausstaub auch gesundheitsschädliche Stoffe aufnehmen.

Die UBA-Analysen umfassten neben DDT und PCP auch weitere Schädlingsbekämpfungsmittel - wie HCB (Hexachlorbenzol) und einige der polychlorierten Biphenyle (PCB), die Innenraumschadstoffe sind. Die Produktion und Anwendung dieser Stoffe ist zum Teil schon lange verboten, weil sie gesundheitlich problematische Eigenschaften haben: DDT ist ein langlebiger Umweltschadstoff, der Wirkungen auf das zentrale Nervensystem hat und zu den Stoffen gehört, die auf das menschliche Hormonsystem einen Einfluss haben.

Das Mückenbekämpfungsmittel DDT kommt häufiger in den neuen Ländern im Hausstaub vor, den Wirkstoff PCP dagegen, der bis 1989 in Holzschutzmitteln enthalten war, fanden die Expertinnen und Experten häufiger in den alten Bundesländern. Auch einige der PCB, die zum Beispiel noch bis 1989 in Kondensatoren eingesetzt waren und außerdem in Fugendichtungsmassen vorkamen, finden sich häufiger im Hausstaub aus den alten Bundesländern.

PCP ist so wie DDT eingestuft als „möglicherweise Krebs erregend beim Menschen“. Durch verschiedene ausländische Produkte gelangen sie anscheinend noch heute in den Innenraum und somit in den Hausstaub.

Die Stoffgehalte des Hausstaubs sind ein wichtiger Indikator für das Vorkommen schwer- und nichtflüchtiger Chemikalien in Innenräumen. Die Daten für den Bericht „Hausstaub“ ermittelte das UBA zwischen Mai 2003 und 2006 in 600 Haushalten mit Kindern. Das UBA wird die Daten für weitere Schadstoffe auswerten und veröffentlichen – die Forscher wollen so klären, mit welchen anderen Umweltschadstoffen der Hausstaub belastet ist und was mögliche Quellen sind.

WANC 27.02.08

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