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Merken   Drucken   05.09.2011, 10:00 Schriftgröße: AAA

Unterwegs in Jork: Einparken mit dem Ford Focus Turnier

Erst bei der Parkplatzsuche lernt man ein Auto richtig kennen. Die FTD stellt jede Woche einen neuen Wagen ab. Diesmal den Ford Focus Turnier. von Rainer Leurs
Nein, auf den Focus lass ich nichts kommen. Lästereien über sein gediegenes Auftreten, seine onkelhafte Natur: Nicht mit mir. Dieser Ford ist mein Freund.
Dabei gäbe es für Gehässigkeiten durchaus Anlass. Auch ich habe mich erst mal geärgert, zuvorderst über den Drang der Autobauer, so viele Assistenzsysteme wie möglich in diesen Wagen zu quetschen. Wie Morcheln aus dem Waldboden sprießen Knöpfchen, Hebelchen und Schalterlein aus der herstellertypischen Armaturenplaste. Ein Spurhalteassistent rüttelt mir wie ein hysterischer Fahrlehrer am Lenkrad, sobald ich ohne zu blinken eine Linie auf dem Asphalt kreuze; ausmachen kann man das Ding nicht, nur leiser schalten, indem man sich durch ein halbes Dutzend Untermenüs im Bordcomputer drückt. Aber was sag ich? Alles vergeben.
Einparken mit dem Ford Focus Turnier in Jork   Einparken mit dem Ford Focus Turnier in Jork
Versöhnt bin ich auch mit dem leicht affigen "Mood Lighting": Sobald es dunkel wird, illuminieren LEDs den Innenraum wie eine Cocktailbar in den 90ern, je nach Wunsch in Aquarienblau, Hello-Kitty-Lila oder Hubba-Bubba-Apfelgrün. Immerhin dafür gibt es einen Ausknopf.
Tatsächlich stehe ich mit diesem Fahrzeug auf gutem Fuß, seit ich bei Hagen an einer Autobahnbaustelle vorbeikam, vor der es wohl einen kleinen Stau gab. Ich sage "wohl", weil ich im entscheidenden Moment abgelenkt war: Ich nestelte gerade am Autoradio herum und wurde des Stauendes erst gewahr, als der Focus - Gott schütze ihn und seine Nachfolgemodelle bis ins dritte Glied - in wildes Piepsen und Quieken ausbrach. Alarmrot schrie die Tachoanzeige: "Front Collision Warning!". Noch so ein Fahrassistenzsystem, über das ich bis dahin die Stirn gerunzelt hatte. An diesem Abend brachte es mich gerade noch zu einer Vollbremsung - und bewahrte mich vor einem hässlichen Auffahrunfall.
Sie verstehen jetzt also, warum ich den dunklen Kombi mittlerweile ganz sympathisch finde. Mit so einem Auto, denke ich, möchte ich einen entspannten Sonntagnachmittag verbringen - im Alten Land, südlich von Hamburg. Schöne Gegend. Obstanbau. Ein klassisches Reiseziel also für jene Menschen, die sich den Focus in der Kombiversion bestellen; weil er so familienfreundlich, geräumig und überaus abwaschbar ist.
Jork heißt das schönste Dörfchen im Alten Land, es gibt viel Fachwerk da, ein Schützenfest und eine uralte Kirche mit Parkplatz. So was ist ein adäquater Ort für den Ford: Nichts Hippes, kein Großstadtgedränge. Jork statt New York, Parken an der Hecke statt zweiter Reihe. Gnädig lenke ich den Focus vorwärts in die Lücke und erspare ihm ein Rangiermanöver im Rückwärtsgang: Nach hinten raus sieht man nicht viel, aber bitte: Hat nicht jeder seine kleinen Schwächen? Eben. Zum Stehen kommt der Ford zwischen zwei weiteren Kombis, und ich schwöre: Wie er so dasteht mit getönten Heckscheiben, sieht er sogar ein ganz klein wenig cool aus. Wunderbar, wenn man an einem Freund überraschende Seiten entdeckt.
Selbst rangieren
Länge 4,56 Meter
Breite 1,82 Meter
150 PS
CO2-Ausstoß 139 g/km
Verbrauch 6 Liter/100 km
31.100 Euro
  • FTD.de, 05.09.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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