Das Ambiente ist exklusiv, das Catering eher frugal: In die Windsor-Lounge kommt man nicht des Essens wegen
Dass jemand wie Ford hierherkommt, ist symptomatisch für den Wandel, den die Windsor-Suite gerade durchlebt. Ford mag einer der berühmtesten Schauspieler der Welt sein, aber bis Anfang dieses Jahres wäre selbst ihm der Zutritt verwehrt geblieben. Weder Reichtum noch Ruhm öffneten die anonyme weiße Tür - das Privileg genossen allein jene, die auf einer Liste des Foreign and Commonwealth Office (FCO) standen, des britischen Außenministeriums.
Das FCO hatte einst am Flughafen Heathrow die Windsor-Lounge gegründet, nebst einigen Ablegern in den übrigen Terminals. Auf seiner Liste standen diplomatische Gäste, Parlamentssprecher, Oberste Richter, Zentralbankchefs, Generalsekretäre von Uno, Opec, Nato und - nicht ganz in diese Reihung passend - die Bürgermeister der Anrainergemeinden Hillingdon, Hounslow und Spelthorne.
1800 Pfund Eintritt
2008 zog die FCO sich aus der Finanzierung zurück, stattdessen zahlt sie seither dem Flughafenbetreiber BAA eine Gebühr für jeden Regierungsgast, der die Suite benutzte. Anfangs änderte sich nicht viel - die BAA regelte den Einlass weiter nach der Eignungsliste. In diesem Jahr aber entschied sie, die Suite auf eine kommerziellere Basis zu stellen, und öffnete die Türen für alle, die sich die 1800 Pfund (2030 Euro) Eintrittsgebühr leisten können.
Für das Geld gibt es einen Aufenthalt bei Abreise oder Ankunft, für eine Einzelperson oder eine Gruppe bis zu sechs Leuten. Die BAA hat gerade erst begonnen, den Service publik zu machen - ich sei der erste Journalist, der eingeladen wurde, teilt man mir mit -, unter der Reiseelite spreche sich die Existenz der Suite aber schon herum.