Claassen zeigt sich verhandlungsbereit
9,2 Mio. Euro hat Claassen zu seinem Antritt im Jahr 2010 kassiert - und die will er trotz seines vorzeitigen Ausscheidens behalten. Deswegen ist er heute hier, er will die Rechtswirksamkeit seiner Kündigung feststellen lassen. Die Solar-Millennium-Führung hat hingegen eine sogenannte Widerklage eingereicht, mit der sie zugleich eine Vorauszahlung von 93.500 Euro von Claassen zurückfordert.
Monate lang haben sich beide Parteien bereits zu einigen versucht - vergeblich. Immer schärfer wurde der Ton, immer umfangreicher die Klageschriften. Richter Werner Meyer weist auf den Behälter mit den Akten hinter ihm. "6000 Seiten plus x" sind es mittlerweile, sagt er. Heute erwarten alle den Showdown, die Eskalation. Einzig Richter Meyer appelliert eindringlich an beide Seiten, doch noch einen Versuch einer gütlichen Einigung zu wagen.
Als Utz Claassen sprechen darf, klingt dieser Versuch zunächst aussichtslos. Claassen setzt zu einer Rede an, die lange dauert und wohl formuliert ist. Seine Sätze beginnen oft mit den Worten: "Mit diesem Aufsichtsrat" und endet ebenso oft mit den Worten "wird es mit mir keine Einigung geben."