Portfolio: Große Chancen mit unterschätzten Aktien
Stabiles Kursziel und günstige Bewertung: Auf nur wenige Aktien treffen beide Kriterien gegenwärtig zu. Hier ein paar Papiere, bei denen nichts anbrennen kann.Anleger, die den Crash zum Anlass nehmen, um mutig auf extrem unterbewertete Aktien zu setzen, finden solche "Tiefflieger" derzeit zuhauf. Besonders lukrative Kaufgelegenheiten bieten ausgesuchte Titel, die meilenweit unter den Kursvorgaben liegen, die Analysten für die kommenden Monate ausrufen.
Rechnerisch ist das Potenzial grandios: Würden alle 600 Mitglieder des paneuropäischen Stoxx eine Punktlandung hinlegen und exakt ihre Kursziele erreichen, dann hätte der Index rund 40 Prozent Luft nach oben. Doch Zahlenspiele nützen wenig, denn nach einem solchen Volltreffer sieht es aktuell nun wirklich nicht aus.
Vor allem weil Fachleute ihre Gewinnhochrechnungen für 2011 und 2012 wegen der sich verdüsternden gesamtwirtschaftlichen Großwetterlage kritisch hinterfragen. "In den nächsten Monaten ist mit spürbaren Abwärtsrevisionen bei den Erwartungen zu rechnen", warnt BayernLB-Fachmann Manfred Bucher.
Das bleibt natürlich nicht ohne Folgen für die Kursziele - sollte man meinen. Doch interessanterweise fällt die Neuberechnung hier vergleichsweise glimpflich aus. Erst sehr zögernd beginnen die Kursgucker, ihre Vorgaben von Anfang August abwärts zu korrigieren - europaweit um 6,2 Prozent. Klingt nach wenig, doch vereinzelt, wie beim Schweizer Spezialchemiker Clariant oder beim deutschen Reiseriesen TUI , stauchten die Fachleute ihre Planzahlen bereits drastisch um bis zu 30 Prozent zusammen.
Doch auch so etwas gibt es: Aktien, bei denen nach übereinstimmender Expertise nichts oder wenig anbrennt. Solche unterschätzten Papiere, bei deren Kurszielen Analysten keinen oder kaum Korrekturbedarf erkennen, sollten clevere Anleger jetzt verstärkt unter die Lupe nehmen.
Nach genau solchen Stabilitätsankern im Stoxx hat das Anlegermagazin BÖRSE-ONLINE Ausschau gehalten. Wichtig bei der Auslese war, dass die betreffende Aktie vor dem Ausverkauf Anfang August eine stabile Wertentwicklung hatte und nicht, wie die meisten Bank- und Versicherungstitel, schon in den Monaten vor dem Kurskollaps eine schwache Vorstellung ablieferte.
Gut aufgelegt sind Beobachter hinsichtlich des Kurspotenzials der BT-Group-Aktie. In Landeswährung gerechnet gehen die Prognosen für den wertstabilen britischen Telekomriesen seit Wochen leicht nach oben - ebenso wie die Tarife für diverse Kommunikationspakete. "Der Markt hat noch nicht erkannt, dass nach 15 bis 20 Jahren Deflation im Festnetzgeschäft eine Trendumkehr im Gange ist", schreibt Morgan-Stanley-Analyst Nick Delfas.
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FTD.de, 15.09.2011
© 2011 Financial Times Deutschland,
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