Silvio Berlusconi
Das Pikante dabei: Milanese war lange die rechte Hand von Finanzminister Giulio Tremonti, dem er auch zu einer Luxuswohnung in Rom verholfen haben soll. Hätte es Milanese erwischt, hätte es auch für Tremonti unangenehm werden können. "Wenn ich gehe, werde ich nicht lange allein bleiben", soll Milanese gesagt haben.
Tremonti ist im Lager von Berlusconi zwar unbeliebt, aber angesichts der dramatischen Lage unverzichtbar, gilt er doch als Fachmann. Der Kapitalmarkt zweifelt an der Kreditwürdigkeit Italiens, die Risikoaufschläge steigen. Diese Woche stufte die Ratingagentur Standard & Poor's die Bonität des Landes und mehrerer italienischer Banken herab. Wohl der wichtigste Grund: die instabile Regierung, die durch die Krise irrlichtert. Ein Sparpaket folgt auf das andere, viele Ankündigungen werden wieder kassiert. Die Industrie ist vergrätzt. "Wir haben es satt, für das Ausland nur das Gespött zu sein", klagte Emma Marcegaglia, Präsidentin des Arbeitgeberverbands Confindustria.