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Merken   Drucken   22.09.2011, 12:15 Schriftgröße: AAA

Gaddafis Hinterlassenschaft: Libysche Rebellen entdecken Milliardenschatz

In der Zentralbank des Landes lagerten Holzkisten. Mehr als 20 Mrd. Dollar in Bar aus der Ära des gestürzten Diktators Gaddafi tauchten darin auf. Das Geld wird zum Wiederaufbau des Landes benötigt.
Der libysche Übergangsrat hat in der Zentralbank in Tripolis Geld im Wert von umgerechnet knapp 23 Mrd. Dollar aus der Zeit des gestürzten Machthabers Muammar al-Gaddafi entdeckt. Die Summe sei in diesem Monat gefunden worden, berichtete die Financial Times unter Berufung auf Regierungskreise in London und Tripolis. Einem nicht namentlich genannten höheren britischen Beamten zufolge lagerte das Geld in Kisten.
Der Finanzbeauftragte des Übergangsrates, Wafik Schater, sagte, das Gremium verfüge über genügend Geld, um das Land für bis zu sechs Monate zu finanzieren. "Wir befinden uns in einer besseren Lage als anfangs erwartet." Libyen fordert zudem die Freigabe von Guthaben im Wert von 170 Mrd. Dollar in der ganzen Welt. Die wichtigste Einnahmequelle des Landes ist der Export von Erdöl.
Die Milliarden könnten für den Wiederaufbau des Landes und die Wiederbelebung der Ölindustrie ausgegeben werden, sagte Schater. Das Bargeld sowie die im Ausland eingefrorenen Gelder gäben "Zuversicht, dass das Land für die vorhersehbare Zukunft finanziell gut ausgestattet" sei.
Der Chef des Übergangsrates, Mustafa Abdul Dschalil, hatte die Weltgemeinschaft am Dienstag bei den Vereinten Nationen in New York um Hilfe für sein Land gebeten. "Wir sind ein reiches Land, aber wir brauchen jetzt Hilfe", sagte er. Der Westen sagte Unterstützung zu, ohne sich allerdings schon auf konkrete Summen festzulegen.
Kämpfer der Rebellen machen bei ihrem Kampf gegen letzte Gaddafi-Getreue nach eigenem Bekunden weiter Fortschritte. So seien das Gebiet Dschufra und große Teile der Stadt Sabha eingenommen worden. Die Kämpfer hätten auch ein Depot mit chemischen Waffen unter ihre Kontrolle gebracht, sagte ein Sprecher in Misrata. Seine Angaben konnten zunächst nicht überprüft werden.
Die Regierung Gaddafis sollte ihre chemischen Waffen eigentlich im Jahr 2004 im Rahmen der Versöhnung mit westlichen Nationen zerstören. Dabei verzichtete das Regime auch auf sein Atomprogramm.
  • FTD.de, 22.09.2011
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