Leitartikel
Das EU-Parlament steigt auf die Bremse. Europaweit, so verlangen es die Abgeordneten in Brüssel, soll möglichst bald auf den Wohn- und Nebenstraßen in den Städten Tempo 30 gelten.
Die Parlamentarier folgen damit den nicht gerade neuen Erkenntnissen der Verkehrswissenschaft. Und die sind ziemlich unstrittig.
So steigert ein generelles Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde zunächst einmal die Sicherheit. Die Bremswege sind im Vergleich zu Tempo 50 deutlich kürzer. Auto- und Motorradfahrer haben einen besseren Blick auf das oft unübersichtliche Geschehen in den Wohnstraßen. Kommt es dann doch mal zu einem Unfall, sind die Folgen meist weniger gravierend.
Wer Tempo aus dem Stadtverkehr nimmt, schützt also die Menschen. Die Zahl der Unfälle nimmt um mindestens 15 Prozent ab, die Zahl der verletzten Personen verringert sich sogar um 30 bis 50 Prozent. Und noch etwas verbessert sich erheblich: die Wohn- und damit die Lebensqualität. Der Motorenlärm nimmt ab, der Verkehrfluss verstetigt sich. Sobald Tempo 30 für alle städtischen Wohn- und Nebenstraßen gilt, würde zudem der gefährliche Durchgangsverkehr gestoppt. Schleichwege lohnen sich dann nicht mehr für die Autofahrer, sie dürften durchweg die städtischen Schnell- und Ausfallstraßen bevorzugen, wo weiterhin ein höheres Tempo erlaubt ist.
Die Quartiersstraßen werden also wieder Teil des nutzbaren Stadtraums - für die Bewohner, die Fußgänger und für die Fahrradfahrer. Und sollte Tempo 30 endlich der verbindliche Regelfall in den europäischen Städten sein, entfiele einerseits der Schilderwald und andererseits das ständige Rätseln darüber, welche Geschwindigkeit denn nun in welcher europäischen Stadt gerade vorgeschrieben ist. Da ist es fast zweitrangig, dass die EU in der Verkehrspolitik nur Empfehlungen aussprechen kann.
Es gibt sie noch nicht, die Beruhigungspille, die die Märkte auf Dauer gelassener macht. Zumindest keine, die alle Akteure schlucken würden - und die keine Nebenwirkungen hat. mehr
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