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Merken   Drucken   30.09.2011, 17:45 Schriftgröße: AAA

Dünne Kapitaldecke: Banken sollten bei Boni und Dividenden sparen

Finanztitel befinden sich seit Wochen im freien Fall. Grund sind Zweifel an der Widerstandskraft der Geldhäuser in der Schuldenkrise. Dabei würde ein bisschen Verzicht leicht für dickere Kapitalpolster sorgen.
© Bild: 2011 FTD.de/Peter Adams
Kommentar Finanztitel befinden sich seit Wochen im freien Fall. Grund sind Zweifel an der Widerstandskraft der Geldhäuser in der Schuldenkrise. Dabei würde ein bisschen Verzicht leicht für dickere Kapitalpolster sorgen. von Uta Harnischfeger, Frankfurt
Mit etwas Glück bleibt uns der Altweibersommer noch einige Tage oder Wochen erhalten. Aber dann wird er kommen, der Kälteeinbruch. Ähnlich könnte es auch Europas Banken ergehen. Viele sagen nur noch eine kurze Schonfrist voraus, bevor sie unter ihrer dünnen Kapitaldecke zu erfrieren drohen - spätestens beim ersten Schuldenschnitt von gefährdeten Euroländern.
Ein bisschen Aktionismus könnte da nichts schaden: Ein Verzicht auf Bonuszahlungen könnte ein erster Schritt für Banken sein, sich ein Fettpolster anzufressen. Verzicht auf Dividendenausschüttungen ein zweiter. Wie schnell man damit die 200 Mrd. Euro zusammenkratzen könnte, die den europäischen Banken laut Internationalem Währungsfonds (IWF) fehlen, soll hier nicht berechnet werden. Aber es wäre ein Anfang, ein Zeichen der Banken, dass sie den Ernst der Lage erkannt haben.
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Dass bei den Boni immer noch viel zu holen ist, zeigt der Anteil der variablen Bezüge. So zahlte die Deutsche Bank  2010 durchschnittlich 44 Prozent der Gehälter in variabler Form. Weil Banken diese Zahl erst neuerdings ausweisen müssen, fehlen Vergleichszahlen. In Großbritannien sind die absoluten Boni auch noch nicht gefallen: Mit 16 Mrd. Euro waren sie im abgelaufenen Finanzjahr 2010/11 gleich hoch wie im Jahr zuvor.
Am schönsten wäre das Ganze in einer konzertierten Aktion. Denn nur wenn alle an einem Strang ziehen, könnte keiner mehr das überstrapazierte Argument gegen Bonuskürzungen bemühen: dass einer Bank die Talente davonlaufen, wenn sie nicht mit fetten Boni winkt.
Vielleicht könnte sich Douglas Flint, HSBC  Vorstandsvorsitzender und neuer Chef des Weltbankenverbandes in spe, mit einem industrieweiten Appell seine ersten Sporen verdienen. Klar, der Aufruf zum Bonusverzicht würde seine Schäfchen erstmal gründlich vergrätzen. Aber dafür wäre ihm weltweite Aufmerksamkeit sicher.

Teil 2: Investoren und Banker haben kurze Gedächtnisse

  • FTD.de, 30.09.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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Kommentare
  • 01.10.2011 12:40:57 Uhr   SeriousSam: Die Deutsche Bank

    hatte 2009 ca. 77.000 Mitarbeiter, der Durchschnittsverdienst betrug 147.000€. Würde der unter gleichzeitigem Abbau der Exzesse, also oben mehr und unten weniger, reduziert, z.B. auf immer noch respektable 60.000€, würden irgendwo um die 5 Milliarden € pro Jahr zur Stärkung des Eigenkapitals freigesetzt. Allein bei dieser einen Bank. Und das, ganz ohne den Steuerzahler zu bestehlen.

  • 01.10.2011 11:23:56 Uhr   hchchchc: Bitte Zahlen nachliefern!
  • 01.10.2011 10:51:01 Uhr   pequod: Gewußt wie!
  • 30.09.2011 20:07:26 Uhr   Alfred: Zu kurz gedacht
  • 30.09.2011 19:48:45 Uhr   herbert_f: Bitte Zahlen liefern
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