Insolvenz in Sicht:American-Airlines-Aktie erlebt Kurssturz
Die drittgrößte Fluggesellschaft der USA nennt eine geordnete Insolvenz nicht ihr Ziel. Trotzdem sieht es danach aus, dass sie genau diesen Weg gehen wird. Jedenfalls deutet ein extremer Wertverfall der Aktie daraufhin.
von Gerhard Hegmann
An der Börse schwindet rapide das Vertrauen in die Fluggesellschaft American Airlines und ihre Muttergesellschaft AMR Corporation. Am Montag brach der Kurs an der New Yorker Börse zwischenzeitlich um bis zu 41 Prozent ein und ging mit einem Minus von 33 Prozent auf dem Handel. Zuletzt lag der Kurs bei 2,12 Dollar.
Mehrfach musste die Aktie wegen des Verkaufsdrucks vom Handel ausgesetzt werden. Dahinter stehen Spekulationen, dass AMR Insolvenz beantragen und sich von Forderungen durch Gläubigerschutz nach Chapter 11 befreien könnte. Die Gesamtverschuldung betrug zur Jahresmitte gut 17 Mrd. Dollar.
Zahlreiche große US-Fluggesellschaften haben über eine Insolvenz und Gläubigerschutz schon ihre finanzielle Restrukturierung eingeleitet. Dabei läuft der Betrieb weiter, es gibt aber meist Sanierungseinschnitte. Ein AMR-Sprecher sagte: "Trotz der Gerüchte und Spekulationen ist eine Insolvenz nicht unser Ziel. Wir wissen, dass wir unsere Bilanz verbessern müssen und wir richten unseren ganzen Fokus darauf, dies zu erreichen." Viele Analysten erwarten jedoch, dass AMR die Serie seiner Verlustjahre fortsetzt. Bei einem Konjunkturabschwung sei daher mit einem Insolvenzantrag zu rechnen.
Unter der Erleichterung des Gläubigerschutzes und damit weitgehend ohne Druck aus hohen Schulden operieren mehrere US-Airlines. American Airlines ist die einzige große Fluggesellschaft in den USA, die sich nach dem Abschwung 2001 nicht unter dem Schutz des US-Insolvenzrechts neu organisiert und so die Betriebskosten gesenkt hat. Das könnte dem Unternehmen nun aber zum Verhängnis werden: Während die Konkurrenz im vergangenen Jahr Gewinne machte, verbuchte das Unternehmen im zweiten Quartal des Jahres einen Verlust von 286 Mio. Dollar, bei 6,1 Mrd. Dollar Umsatz. Vor allem belasteten höhere Triebstoffkosten.
Zuletzt sorgte American Airlines im Juli für Schlagzeilen, als die Fluggesellschaft den größten Auftrag für neue Passagierflugzeuge an Airbus und Boeing erteilte, der jemals vergeben wurde. Airbus erhielt 260 Bestellungen plus 365 Optionen - für Boeing wurden 200 Bestellungen plus100 Optionen verkündet.
Allein die Bestellungen haben einen Wert von 40 Mrd. Dollar zu Listenpreisen. Um der wirtschaftlich schwächelnden Fluggesellschaft den Kauf zu erleichtern, boten Airbus und Boeing zusammen Finanzhilfen über 13 Mrd. Dollar über Leasingabkommen für die ersten 230 Flieger an. Sollte AMR tatsächlich Gläubigerschutz beantragen ist noch offen, ob die Auswirkungen auf die Megabestellung hat.
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