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Commerzbank prüft die technische Qualität und die Bonität des Herstellers. "Die spricht oft gegen chinesische Anbieter, weil oft schwer durchschaubar ist, wer wie gut dasteht", sagt Gillmann. Doch auch deutsche Hersteller fürchten wegen ihrer Bilanzprobleme, die Akzeptanz der Banken zu verlieren. Q-Cells prüft deshalb eine Versicherung für Garantieansprüche im Fall einer Insolvenz.
Um das Risiko von technischen Qualitätsproblemen zu reduzieren, haben Banken Standardprüfkriterien. Institute wie der TÜV Rheinland beraten dabei. Weil sich Solarmodule aber stark ähneln, erfüllen oft auch neue Hersteller aus China die Kriterien. Die deutschen Hersteller müssten sich deshalb bemühen, an die Risikoscheu der Banken zu appellieren und die Hürden höher zu legen, rät Olbert von Goetzpartners: "Die deutschen Hersteller sollten sich enger zusammenschließen mit den Prüfinstituten, um neue Qualitätskriterien zu erarbeiten."
Schott-Manager Söhngen arbeitet bereits daran. Ein Qualitätsunterschied seiner Module gegenüber vielen neueren Rivalen aus China sei eine längere Lebensdauer. Alternde Solarmodule leiden oft unter spannungsinduzierter Degradation - einem Leistungsabfall, der durch hohe negative Spannungen entstehen kann. Schott hat einen Test entwickelt, um diesen Effekt zu messen. Damit wirbt der Konzern jetzt bei Banken. "Wir melden uns bei den Banken, wenn es Neuerungen gibt", sagt Söhngen. "Wir erklären ihnen unsere Qualitätstests, laden sie turnusgemäß ein und machen Fabrikrundgänge."
Außer Schott hätten viele Hersteller noch nicht erkannt, dass sie Banker überzeugen müssen, um zu überleben, sagt Olbert: "Viele sind stark technisch orientiert und vernachlässigen Themen wie dieses."