Der französische Finanzminister Francois Baroin
Während Frankreichs Finanzminister Francois Baroin sich nicht öffentlich äußerte, versicherte sein belgischer Amtskollege Didier Reynders, beide Länder stünden "hinter ihren Banken, sei es Dexia oder eine andere". Auch der luxemburgische Minister Luc Frieden, dessen Land ebenfalls an Dexia beteiligt ist, versuchte zu beruhigen: "Es gibt keinen Grund für besondere Sorge", sagte er. Die Dexia-Aktie verlor dennoch 10 Prozent.
Obgleich wenig überraschend, wirkt die Einschätzung von Moody's verheerend auf das Vertrauen in Dexia. Die Ratingagentur bestätigt darin Befürchtungen, dass das Geldhaus wegen der starken Abhängigkeit von kurzfristiger Finanzierung bald das Geld ausgehen könnte. Der Umstand, dass die mittel- und langfristige Refinanzierung für europäische Banken schwierig geworden sei, könne "Dexia veranlassen, ein wenig mehr auf kurzfristige Finanzierung zurückzugreifen, was wahrscheinlich zu einer Verringerung der verfügbaren Liquiditätsreserven führt", so Moody's. Vergangene Woche hatte bereits die Agentur Fitch "strukturelle Schwächen" ausgemacht, die eine Verkleinerung der Dexia-Bilanz und Zugang zu Kapital erschweren würden. Hinzu kommt, dass das Institut - wie andere französische Banken - Risiken in Euro-Krisenländern wie Griechenland, Portugal und Italien besonders ausgesetzt ist. Einem Bericht der Wirtschaftszeitung "Les Echos" zufolge prüft der Dexia-Konzern, der zu mehr als der Hälfte in öffentlichem Besitz ist, unter anderem den Verkauf von Vermögenswerten von 20 Mrd. Euro.