Seit gut einem Jahrzehnt ermitteln deutsche Staatsanwälte, Steuer- und Zollfahnder bereits gegen Klobetreiber, die ihre Arbeitskräfte ausbeuten. Vor allem auf Raststätten mieten die Firmen Toiletten an, um Trinkgelder sowie Benutzungsgebühren zu kassieren. Ein großes Geschäft: Bis zu 250 Euro je Tag und Lokus kommen zusammen. Kronos zahlte seinen Putzkräften laut belgischen Medien 315 Euro netto - im Monat.
Das Unternehmen flog 2008 bei einer Razzia beim Raststättenbetreiber Carestel auf. Die Tochter der italienischen Autogrill, die ihre stillen Örtchen für 150 bis 260 Euro pro Stück und Monat vermietete, behauptet, nichts von den anrüchigen Praktiken des Subunternehmers gewusst zu haben. Die Genter Arbeitsschutzbehörde hält dies für ausgeschlossen. Carestel hat gerade angekündigt, die Toilettenreinigung künftig wieder selbst zu übernehmen.
Es täte wohl auch dringend not. "Die Firmen, die jetzt für Carestel arbeiten, sind noch schlimmer als wir", sagte Ex-Kronos-Geschäftsführer Charalampos T. der FTD. Kronos ist laut der Zeitung "De Standaard" bis heute auf deutschen Autobahnen aktiv. Eine Sprecherin des Quasimonopolisten Tank & Rast bestritt dies auf FTD-Anfrage: Die Pächter hielten sich an gesetzliche Vorgaben.