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06.10.2011, 20:38
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Bankenrettung:
Dexia-Tochter steht vor dem Verkauf
Der kriselnde Finanzkonzern steht vor der Zerschlagung. Ein internationaler Investor hat sein Interesse an einer Tochter der Bank bekundet. Weil die Aktie wegen der Turbulenzen um das Kreditinstitut drastisch an Wert verliert, wurde der Handel ausgesetzt.
Die Zerschlagungspläne für den belgisch-französischen Finanzkonzern
Dexia nehmen konkrete Formen an. Die im Zuge der europäischen Schuldenkrise in Schieflage geratene Gruppe kündigte am Donnerstag exklusive Verhandlungen über den Verkauf der Tochter Dexia Banque Internationale (BIL) in Luxemburg an: Eine internationale Investorengruppe habe Interesse, teilte das Finanzinstitut mit.
Die Aktien des Konzerns wurden nach einem weiteren heftigen Kurssturz vom Handel in Paris und Brüssel ausgesetzt. Als offizielle Begründung nannte die belgische Finanzmarktaufsicht FSMA die Verkaufsverhandlungen für die BIL und bevorstehende Krisentreffen über die Zukunft der Gruppe.
Kursinformationen und Charts
Dexia
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0,782 EUR |
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-22,73% |
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Die Papiere der Bank mit rund 35.000 Mitarbeitern hatten zuletzt bei 0,85 Euro notiert - 17 Prozent weniger als am Vortag. In den vergangenen zwölf Monaten verlor der Konzern damit mehr als 70 Prozent seines Börsenwerts. Die Aktien sollen laut Dexia auch an diesem Freitag nicht gehandelt werden. Am Samstag werde der Verwaltungsrat zusammenkommen.
Gerüchte über eine bevorstehende Verstaatlichung von Teilen des Finanzinstituts mehrten sich am Donnerstagvormittag. Die belgischen Nachrichtenagentur Belga erfuhr aus einer Regierungssitzung in Brüssel, dass der belgische Teil, die Dexia Banque Belgique, nationalisiert werden dürfte. Daneben solle eine "Bad Bank" für Risikopapiere eingerichtet werden, die mit Staatsgarantien aus Frankreich und Belgien abgesichert wird.
Teil 2: Investor kommt möglicherweise aus Katar
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dpa, 06.10.2011
© 2011 Financial Times Deutschland,
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