Arbeiterjugendzentrum Bielefeld

Geschichte

Am 21. Januar 1973 besetzten 300 Lehrlinge, Jungarbeiter, Schüler und Studenten ein Gebäude in Bielefeld-Brackwede. Nach fünf Tagen nahm die Polizei 158 Anwesende als Hausbesetzer fest. Im darauffolgenden Sommer wurde der Verein für ein unabhängiges Arbeiterjugendzentrum gegründet und schließlich im April 1974 die Räumlichkeiten einer ehemaligen Fabrik angemietet, in der sich das AJZ noch jetzt befindet. Im Dezember 1974 wurde das AJZ als förderungswürdig anerkannt und erhielt erstmals städtische Gelder. Im Sommer 1975 fuhren 120 der Jugendlichen, die das AJZ selbstorganisiert aufgebaut hatten für sechs Wochen nach Frankreich um dort gemeinsam einen Urlaub zu verbringen.

In den ersten fünf Jahren entstanden verschiedene Kollektive:

• ein KFZ-Kollektiv
• die AJZ Druckerei und Verlag
• eine Tischlergruppe
• ein Schülerladen

aus dem AJZ entwickelten sich darüber hinaus

• das Odeon Theater
• der Löwenzahn Laden (eine Food Coop)
• der Pippi-Langstrumpf-Laden (ein Tausch- und Kaufladen für Frauen, insbesondere für Sozialhilfeempfängerinnen)

Gegenwärtige Arbeit

Im AJZ finden regelmäßig Konzerte, die durch zwei Konzertgruppen organisiert werden, und Discos statt. Darüber hinaus werden Filme gezeigt und das AJZ beherbergt eine Radiogruppe. An Werkstätten sind die Holzwerkstatt, Metallwerkstatt und Netzwerkstatt zu nennen.

Als Konzertsaal hat das AJZ Bielefeld eine überregionale Bedeutung. Zu den "Hausbands" zählten die Punk-Bands Notdurft^[1] und ZZZ Hacker.

Literatur

• Hausversammlung des Arbeiterjugendzentrums Bielefeld: 5 Jahre Selbstverwaltung. Eine Dokumentation des Arbeiterjugendzentrums in Bielefeld Bielefeld 1978
• AutorInnenkollektiv (Hrsg.): 30 Jahre AJZ. Autonom und selbstverwaltet. Moers 1993

Quellen

1. ↑ Konzert-Video von Notdurft im AJZ[1]

Weblinks

• Internetpräsenz des AJZ
• Selbstverwaltete, unkommerzielle Kultur und Politik in Ostwestfalen-Lippe