Kim Jong-un beim Besuch einer Militärbasis
In einer Erklärung der mächtigen Nationalen Verteidigungskommission hieß es am Freitag, es sei nach dem Tod Kim Jong-ils von Pjöngjang kein Wandel zu erwarten: "Wir erklären feierlich und mit Zuversicht, dass die törichten Politiker weltweit, darunter die Marionettengruppe in Südkorea, von uns keinen Wandel erwarten sollten." Nordkorea werde "auf immer den Umgang mit dem Verräter Lee Myung-bak und seiner Gruppe verweigern", hieß es.
Die Erklärung kam einen Tag nach Ende der offiziellen Trauerfeierlichkeiten für Kim Jong-il und der Ernennung Kim Jong-uns zum obersten Führer der regierenden Partei und des Militärs. Kim Jong-il starb nach offiziellen Angaben am 17. Dezember.
Das Regime in Pjöngjang hatte Südkoreas Regierung dafür kritisiert, private Kondolenzbesuche in Nordkorea bis auf zwei Ausnahmen zu verbieten. Die Regierung in Seoul schickte zudem keine eigene Beileidsdelegation. Die Kommission warf dem Nachbarstaat wegen dieses Verhaltens "unverzeihliche Sünden" vor. Nordkorea werde Südkorea dafür zahlen lassen, drohte das Gremium.
Die Spannungen auf der geteilten koreanischen Halbinsel hatten sich nach zwei folgenschweren militärischen Zwischenfällen im Jahr 2010 verschärft. Nordkoreas Küstenartillerie hatte im November eine zu Südkorea gehörende grenznahe Insel beschossen. Auch macht Südkorea den Norden für den Untergang eines Kriegsschiffes im März desselben Jahres verantwortlich. Bei beiden Vorfällen waren insgesamt 50 Menschen ums Leben gekommen.
Im Mai 2010 hatte Nordkorea die Beziehungen zum Süden als abgebrochen erklärt, weil Seoul Strafmaßnahmen gegen das Nachbarland verhängt hatte. In diesem Jahr war es bei zaghaften Annäherungsversuchen zu vereinzelten Kontakten zwischen Regierungsvertretern beider Länder gekommen.