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Merken   Drucken   10.08.2011, 08:05 Schriftgröße: AAA

Atomausstieg: Eon plant Abbau von 11.000 Stellen

Der Atomausstieg macht dem Energiekonzern zu schaffen. Die angestrebten Stellenstreichungen fallen daher größer aus, als bisher angenommen. Der Betriebsrat will Klarheit. Eon selbst kämpft mit einem massiven Gewinneinbruch und muss die Prognose senken.
Nach dem beschleunigten Atomausstieg steht Eon  vor einem massiven Stellenkahlschlag. Der Konzern prüft den Abbau von weltweit bis zu 11.000 Arbeitsplätzen. Das sind mehr als zehn Prozent der gesamten Belegschaft.
Der Schwerpunkt des mittelfristigen Stellenabbau liege im Verwaltungsbereich, teilte der Energieversorger am Mittwoch in Düsseldorf mit. Damit würden beim Umbau des Konzerns 1000 Mitarbeiter mehr wegfallen, als bisher bekannt.
Eon-Chef Johannes Teyssen will den Konzern radikal umbauen   Eon-Chef Johannes Teyssen will den Konzern radikal umbauen
"Vor dem Hintergrund der veränderten Rahmenbedingungen prüft Eon derzeit mögliche Anpassungen der Strategie und der Aufstellung des Unternehmens", hatte ein Sprecher am Samstag gesagt, als in ersten Medienberichten vom massiven Stellenabbau die Rede war. "Entscheidungen sind aber noch nicht gefallen."
Der Konzernbetriebsratschef, Hans Prüfer, hatte sich daraufhin empört gezeigt: "Ich bin geschockt und enttäuscht, was in den Medien gestreut wird". Prüfer forderte vom Vorstand Klarheit. Der Arbeitsplatzabbau könne alle Sparten und Regionen des Konzerns betreffen, berichtete die "Süddeutsche Zeitung" unter Berufung auf Gewerkschaftskreise.
Gewinneinbruch im zweiten Quartal
Im ersten Halbjahr fiel der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen um 45 Prozent auf 4,3 Mrd. Euro. Der bereinigte Überschuss brach um 71 Prozent auf 900 Mio. Euro ein. Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Analysten hatten im Durchschnitt mit einem bereinigtem Ergebnis von 4,692 Mrd. Euro gerechnet und den bereinigten Überschuss auf 1,155 Mrd. Euro taxiert.
Eon senkte seine Prognosen für 2011. Der Konzern erwarte ein bereinigtes Ebitda zwischen 9,1 und 9,8 Mrd. Euro und einen bereinigten Überschuss von 2,1 bis 2,6 Mrd. Euro. Bislang hatte der Konzern ein bereinigtes Ebitda von 10,7 bis 11,4 Mrd. Euro prophezeit und einen bereinigten Überschuss von 3,0 bis 3,7 Mrd. Euro. Für 2011 stellte der Konzern eine Dividende von einen Euro je Aktie in Aussicht, nachdem Eon bislang 1,30 Euro angepeilt hatte.
Teyssen will radikalen Umbau
Der Konzernbetriebsrat hatte am Freitag mitgeteilt, dass Eon-Chef Johannes Teyssen einen radikalen Umbau des Versorgers vorantreibe.
Im Gasgeschäft, in dem Ruhrgas jahrelang für Milliardengewinne sorgte, leidet Eon unter ungünstigen Verträgen mit Lieferanten wie dem russischen Konzern Gazprom . Nach einer Einkaufstour unter Teyssens Vorgänger Wulf Bernotat lastet auf dem Unternehmen zudem ein milliardenschwerer Schuldenberg.
Aus dem Management sei verlautet, dass der Vorstand die Gesellschaften Eon Ruhrgas in Essen, Eon Kraftwerke in Hannover und Eon Energie in München auflösen wolle. Bei den drei Unternehmen sind Tausende Mitarbeiter beschäftigt. Insgesamt hat Eon in Deutschland rund 35.000 Mitarbeiter.
15:25:17 Kursinformationen und Charts
Name aktuell  absolut  
Eon 16,67 EUR   +1,40%  0.23
  • FTD.de, 10.08.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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