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Merken   Drucken   28.12.2011, 15:06 Schriftgröße: AAA

Kunst als Anlageform: Die trügerische Sicherheit der bemalten Leinwand

In Krisenzeiten suchen Anleger handfeste Investments. Einige landen bei Kunstwerken – als ob die wirklich als Alternative zu Aktien, Anleihen und Rohstoffen taugen. von Frank Bremser 
Schuldenkrise, fallende Aktienmärkte, Euro-Verfall. Unsichere Zeiten sorgen stets für eine Renaissance von Sachwerten als Investments. Begehrt sind plötzlich auch als vermeintlich sicher geltende Anlagen wie Kunst. Dass aber eine Geldanlage in Richter, Van Gogh oder Rizzi viel mit Glück und genauso viel mit Unsinn zu tun hat, zeigte sich nach der Pleite von Lehman Brothers 2008. Denn damals brachen auch die Preise am Kunstmarkt ein.
Kennen Sie die Kunst und ihren Markt?

Gemälde sind vielleicht nicht die sicherste, wohl aber die dekorativste Form der Geldanlage. Große Namen finden sich dabei nicht nur unter den Künstlern, sondern auch unter Käufern und Verkäufern. Testen Sie, ob Sie das Zeug zum Experten haben.

1989 zahlte das New Yorker Museum of Modern Art 58 Mio. Dollar für Vincent van Goghs Gemälde vom Postmeister Joseph Roulin. Wie oft malte van Gogh seinen Freund?

Kunst-Quiz: Kennen Sie die Kunst und ihren Markt?

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Nun versucht das Internet-Kunsthaus Artnet Investoren wieder für Kunst zu begeistern. Einem neuen Kunst-Index von Artnet zufolge haben Kunstwerke von Damien Hirst und Andy Warhol sich über die letzten zehn Jahre im Wert besser entwickelt als die Aktien im US-Börsenbarometer Standard & Poor's 500, heißt es in einer Geschichte der Nachrichtenagentur Bloomberg.
Seit 2002 hätten sich die Preise für Hirst-Werke fast verdreifacht. Im Verlauf hatten sie sich bis 2007 sogar verfünffacht. Bei Warhol war die Wertentwicklung besser: Die Preise haben sich vervierfacht und erreichten dieses Jahr fast wieder die Spitzenwerte des Jahres 2007. Der S&P 500  dagegen hat in den zehn Jahren etwa sieben Prozent zugelegt. Der Index von Artnet, der die 50 führenden zeitgenössischen Künstler umfasst, hat sich in den vergangenen zehn Jahren mehr als verdreifacht.
Jedoch hakt es bei diesem Index an dem gleichen Punkt wie alle Kunstinvestments - nämlich an der Frage: Was ist Kunst? Wer sind die 50 führenden zeitgenössischen Künstler, und wie viel Geld ist man bereit, für ihre Kunstwerke zu bezahlen? Diese Entscheidung ist deutlich schwer zu treffen als etwa die Zusammensetzung des S&P 500, der nach Marktkapitalisierung gewichtet ist. Zudem haben solche Indizes, nicht nur für Kunst, ein grundsätzliches Problem: Sie lassen sich nur bedingt fortschreiben.
Wenn heute für einen Hirst eine Millionensumme bezahlt wird, heißt das noch lange nicht, dass auch für andere Werke des Künstlers ein ebensolcher Preis gezahlt wird. Und ob der Preis für dasselbe Kunstwerk auch bei der nächsten Auktion wieder erzielt werden kann - schließlich ändert sich auch der Geschmack. Dementsprechend haben erwartete Erlöse bei einer Kunstversteigerung häufig nur selten etwas mit den real erzielten Ergebnissen zu tun.

Teil 2: Gewaltige Kosten

  • FTD.de, 28.12.2011
    © 2011 Financial Times Deutschland,
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