Ethik-Fonds können bisher kaum überzeugend erklären, wann sie Nachhaltigkeitskriterien genügt
Anlegern ist es offenbar zunehmend wichtig zu wissen, in welche Unternehmen und Länder ihr Fonds investiert. "Ich lege mein Privatvermögen ausschließlich nachhaltig an. Mir ist es wichtig, dass sich meine persönlichen Werte auch in meiner Geldanlage widerspiegeln", sagt Heidi Geisler, Mitbegründerin der Initiative Geld mit Sinn. "Ich möchte nicht einerseits grünen Strom konsumieren und gegen die Laufzeitverlängerung von Atomkraftwerken demonstrieren, wenn ich auf der anderen Seite genau in diese Unternehmen investiere", sagt Geisler.
Streit um die Wettbewerbsfähigkeit grüner Fonds
"Sie könnte das Geld genauso gut spenden", sagt dagegen Ilka Faupel, Honorarberaterin aus München. "Es gibt nur sehr wenige Fonds, mit denen man sein Gewissen beruhigen und gleichzeitig Geld verdienen kann." Auf Wunsch sucht Faupel ihren Kunden zwar Nachhaltigkeitsfonds heraus - sie bleibt jedoch skeptisch. "Ich habe noch nicht erlebt, dass Nachhaltigkeitsfonds konventionellen Fonds in Sachen Performance das Wasser reichen können." Geisler hat dagegen andere Erfahrungen gemacht: "Die Fonds in meinem Portfolio sind genauso gut oder schlecht gelaufen, wie herkömmliche Fonds. Nachhaltigkeitsfonds pauschal abzusprechen, dass sie eine vernünftige Rendite erwirtschaften können, halte ich für falsch", sagt Geisler.
Die Plattform
www.nachhaltiges-investment.org gibt Anlegern die Möglichkeit, Fonds nach Kriterien wie Ethik, Nachhaltigkeit, Klima/Umwelttechnologie, neue Energien sowie Wasserfonds und vielen weiteren Kriterien zu sortieren. "Nach der eigenen Groborientierung sollten sich Privatanleger aber trotzdem professionell beraten lassen", rät Paschen von Flotow, Executive Director des Sustainable Business Institutes und Betreiber des Internetportals.