Italienische Staatsanleihen verlieren seit Monaten an Wert, weil viele Investoren das Vertrauen in den Sparkurs des hoch verschuldeten Landes verloren haben. Frische Kredite bekommt Rom am Markt nur noch zu hohen Zinsen: Für Investitionen in zehnjährige Staatsanleihen forderten Anleger bei einer Emission am Donnerstag eine Rendite von 6,98 Prozent. Vor diesem Hintergrund spricht Zimmerer, der 2012 die Nachfolge des bisherigen Allianz-Vorstands Paul Achleitner antritt, von attraktiven Zinsen.
Staatsanleihen gehören für Versicherungen zu den wichtigsten Anlageklassen. Mit den neuen Eigenkapitalregeln der EU, die ab 2013 unter dem Namen Solvency II in Kraft treten sollen, dürften sie für die Branche noch mehr Bedeutung gewinnen. Denn während Anlagen in Aktien künftig mit hohen Kapitalrücklagen abgesichert werden müssen, müssen die Versicherer für Staatsanleihen aus EU-Ländern kein Kapital vorweisen.
Niedrigzinsen bombensicherer Anleihen sind für Versicherer ein Problem
Gleichzeitig steht die Branche vor dem Problem, dass Anleihen von Ländern mit vergleichsweise gesunden Staatsfinanzen wie Deutschland kaum noch Zinsen abwerfen. Bei einer Auktion dänischer Schatzwechsel rutschte die Rendite am Donnerstag sogar unter Null - die Käufer zahlten also eine Prämie dafür, ihr Geld in Staatsanleihen des skandinavischen Landes parken zu dürfen. Die Schuldenkrise macht die Papiere des nicht zur Euro-Zone gehörenden Staates für viele Anleger attraktiv, auch weil die Dänische Krone gegenüber der Gemeinschaftswährung seit Monaten steigt. Die Schweiz profitiert schon seit einigen Monaten von Negativzinsen auf kurzfristige Schuldtitel.
Die Versicherungen sind aber an Anleihen mit einer höheren Rendite interessiert, weil sie Käufern von Lebensversicherungen einen Garantiezins bieten. Vor diesem Hintergrund sind Anleihen beispielsweise Italiens, die eine Risikoprämie bieten, für die Assekuranz tatsächlich attraktiv.