Kommentar
Der Einzelhändler machte im vergangenen Jahr glänzende Geschäfte. So gut wie seit mindestens 17 Jahren nicht mehr, heißt es. Ein näherer Blick auf die Zahlen sagt jedoch: Es besteht kein Anlass zur Euphorie. von Mathias Ohanian
Die Jubelmeldungen überschlagen sich: Die Geschäfte der deutschen Einzelhändler liefen im vergangenen Jahr so gut wie seit mindestens 17 Jahren nicht mehr. Die Verkäufe legten um rund 2,8 Prozent zu, teilte das Statistische Bundesamt mit. Diese Zahl zeigt jedoch nur die nominale Entwicklung.
Bereinigt um Preissteigerungen bleibt lediglich ein kleines Plus - und kein Platz mehr für Langzeitrekorde: Da sah bereits das Jahr 2010 besser aus. Kein Grund für gesteigerte Euphorie also.
Alle Jahre wieder prognostizieren Auguren der deutschen Wirtschaft einen Konsumboom. Allein klappen will es nie so recht: Etwa 2007 - als die Wirtschaft boomte und der private Verbrauch wegen der Erhöhung der Mehrwertssteuer um vier Punkte doch nicht vom Fleck kam. Die Einzelhandelsumsätze sanken um Preissteigerungen bereinigt seinerzeit sogar um 1,2 Prozent.
Insofern ist das ebenso hohe reale Einzelhandelsplus des vergangenen Jahres sehr erfreulich - viel mehr aber auch nicht. Zur Erinnerung: Fast alle deutschen Ökonomen hatten Anfang 2011 deutlich mehr Zuwächse erwartet.
Quatsch ist dabei auch das immer mal wieder aufbrandende Gerücht, die Deutschen stürzten sich aus Angst vor dem großen Euro-Crash und galoppierenden Inflationsraten zunehmend in Panikkäufe. Das belegt der Blick auf die Sparneigung der Deutschen. Die müsste dann nämlich deutlich sinken. Tut sie jedoch nicht. So deuten die letzten Zahlen fürs vergangene Jahre auf eine Sparquote von rund 11,0 Prozent. 2010 lag dieser Wert dagegen mit 11,2 Prozent nur marginal höher.
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