Eigentlich sollte erst im Mai 2014 ein neuer Bundespräsident gewählt werden. Doch nachdem mit Horst Köhler erstmals ein deutsches Staatsoberhaupt mitten in der laufenden Amtszeit zurückgetreten ist, musste ein neuer Präsident gekürt werden. Die Wahl von Christan Wulff wurde zur Zitterpartie für die Regierung. Nachrichten, Hintergründe, Analysen zum Thema von tagesschau.de.
Wulff feiert Amtsantritt mit Sommerfest in Bellevue
Der neue Bundespräsident Wulff hat am Abend zusammen mit 5000 geladenen Gästen das traditionelle Sommerfest im Garten des Schlosses Bellevue gefeiert. Dazu waren neben der Politprominenz auch viele ehrenamtlich engagierte Bürger geladen. Nur Stunden zuvor hatte Wulff seinen Amtseid abgelegt. [mehr]
Erst nach neun Stunden war klar, wer neuer Bundespräsident wird: Christian Wulff war gewählt - allerdings erst im dritten Wahlgang. Der Kandidat der Koalition war in der Bundesversammlung zweimal durchgefallen, obwohl Schwarz-Gelb über eine satte Mehrheit verfügte. [mehr]
Nachdem Wulff es im dritten Wahlgang geschafft hatte, mühten sich Kanzlerin Merkel und FDP-Chef Westerwelle um eine positive Deutung der Wahl. Die absolute Mehrheit am Ende sei ein Vertrauensbeweis. Aber nicht alle in der Koalition wollen zur Tagesordnung übergehen. CSU-Chef Seehofer fordert Konsequenzen. [mehr]
War die Zitterpartie bei der Bundespräsidentenwahl ein Votum gegen die Bundesregierung? Kanzlerin Merkel wies dies klar zurück. Die Wahl sei keine Abstimmung über die Regierungsarbeit gewesen. Das sehen SPD und Grüne anders. Zugleich kritisieren sie vor allem die Linkspartei. [mehr]
Das Spiel ist aus. Wenn auch erst in der Verlängerung. Immerhin steht ein Sieger fest: Christian Wulff. Warum die Siegermannschaft eigentlich verloren hat und die Verlierer gewonnen, analysiert Michael Spreng für tagesschau.de. Und auch einen Totalausfall sieht der Politikberater. [mehr]
Eine Wahl mit drei Durchgängen - das sei zwar keine Staatskrise, sagt der Politikwissenschaftler Langguth im Interview mit tagesschau.de. Der Verlauf der Bundespräsidentenwahl sei dennoch ein deutliches Signal an Bundeskanzlerin Merkel und ihre Koalitionspartner: "So nicht weiter!" [mehr]
Nach der Bundespräsidentenwahl haben viele Zeitungen Bilanz gezogen. Von einer "Meuterei" und "Abmahnung" ist die Rede. Wulff wird als "zweite Wahl" bezeichnet. Das Wahlverhalten der Linkspartei zeigt laut Kommentatoren, dass die Partei auf Bundesebene noch nicht regierungsfähig ist. [mehr]
Mit Müh und Not haben wir wieder einen Präsidenten, jetzt hätten wir gerne noch eine handlungsfähige Regierung. Dass Wulff in zwei Wahlgängen durchfiel, ist eine Quittung für Kanzlerin Merkel, meint Bettina Freitag. Sie erlebt jetzt, dass es nicht reicht, Ämter nach parteitaktischen Erwägungen zu besetzen. [mehr]
Der neue Bundespräsident Wulff sieht sein Amt durch die Wahl erst im dritten Durchgang nicht beschädigt. Das sei "ausreichende Rückendeckung", sagte er in der ARD-Sendung "Farbe bekennen". Die Kandidatur Gaucks habe die Demokratie "nachhaltig gestärkt", so Wulff, der auf eine gute Zusammenarbeit setzt. [mehr]
Mann ohne Eigenschaften, kein Profil - an diesem Image ist Wulff nicht ganz unschuldig. Ihm fehle der "unbedingte Wille zur Macht", so beschreibt er sich selbst. In der Republik ist Wulff dennoch ganz oben angekommen - nach einer Hängepartie hat ihn die Bundesversammlung zum zehnten Bundespräsidenten gewählt. Ein Porträt von Bettina Freitag. [mehr]
Stilsicher, vergnügt, unbekümmert - so ist Joachim Gauck in den letzten Wochen durchs Land getourt. Er hat für sich geworben - und sich mit der Linkspartei angelegt. Am Ende hat es bei der Abstimmung zwar nicht gereicht, doch die Niederlage erst im dritten Wahlgang ist auch ein Erfolg. Birgit Wentzien porträtiert den rot-grünen Kandidaten. [mehr]
Zwar lobt die Linkspartei ihre Kandidatin in den höchsten Tönen, doch Jochimsens Chancen, Bundespräsidentin zu werden, sind gleich Null. Eines steht für sie schon fest: In einem möglichen dritten Wahlgang will Jochimsen nicht für Joachim Gauck stimmen. Stephan Ueberbach porträtiert die ehemalige Journalistin. [mehr]
Christian Wulff ist im dritten Wahlgang zum Bundespräsidenten gewählt worden. In seiner Antrittsrede betonte er, auch die Interessen seiner Kritiker vertreten zu wollen. Er lobte den fairen Wahlkampf und betonte vor allem seine Wertschätzung für den unterlegenden Gegenkandidaten Joachim Gauck. [mehr]
Noch nie hat die Wahl eines neuen Bundespräsidenten so lange gedauert. Der Wahlmarathon zog sich mehr als neun Stunden hin. Erst um 21.33 Uhr erklärte Bundestagspräsident Lammert die Bundesversammlung für geschlossen. Eine Chronologie der Ereignisse im Reichstag. [mehr]
Ginge es nach den Bürgern, dann würden laut ARD-DeutschlandTrend 62 Prozent den Bundespräsidenten gerne direkt wählen. Klaus Sturm ist auch dafür - die Parteien könnten so das Amt nicht mehr strategisch missbrauchen. Birgit Wentzien dagegen warnt vor einem direkt gewählten "Ersatzkaiser". [mehr]
Erster Mann im Staat - doch vergleichsweise wenig Macht: Die Väter des Grundgesetzes haben den Bundespräsidenten bewusst mit geringen politischen Kompetenzen ausgestattet. Wie hat sich das Amtverständnis in den letzten 61 Jahren verändert? Claus Heinrich blickt zurück. [mehr]
Vier Kandidaten bewarben sich um die Nachfolge von Horst Köhler. Aber wer wählt eigentlich den neuen Bundespräsidenten, wie läuft die Wahl ab und wo findet sie eigentlich statt? Fragen rund die Wahl des Bundespräsidenten beantwortet von tagesschau.de. [mehr]
Insgesamt wählen 1244 Delegierte das neue deutsche Staatsoberhaupt. Zahlenmäßig sind die Vertreter von Schwarz-Gelb in der Mehrheit. Aber einzelne signalisierten bereits ihre Unterstützung für den Kandidaten von Rot-Grün. Die Zusammensetzung der Bundesversammlung im Überblick. [mehr]
Die Bundesversammlung wird eigentlich nur alle fünf Jahre für die Wahl des Bundespräsidenten zusammengerufen. Wegen des Rücktritts von Horst Köhler musste das Gremium nach nur 13 Monaten entscheiden, wer neuer Bundespräsident wird. Stephan Ueberbach berichtet. [mehr]
Das deutsche Staatsoberhaupt hat eine eigene Behörde: das Bundespräsidialamt. Zu den zentralen Aufgaben der Mitarbeiter gehört es, den Bundespräsidenten auf dem Laufenden zu halten, ihn zu informieren und seine Entscheidungen vorzubereiten. Jan Seidel über eine der obersten Bundesbehörden. [mehr]
Horst Köhlers zweite Amtszeit blieb wortkarg und glücklos - an seinem Amt gezweifelt hatte er schon lange. Jetzt geht er beleidigt und vermisst Respekt. Hat die jüngste heftige Kritik an seinen Afghanistan-Äußerungen nur seine eigenen Zweifel bestätigt? tagesschau.de porträtiert den scheidenden Bundespräsidenten. [mehr]
Wie beurteilen die Deutschen den überraschenden Abgang von Bundespräsident Köhler? Der ARD-DeutschlandTrend EXTRA zeigt, dass die Hälfte der Bundesbürger Verständnis für diesen Schritt hat. Zudem zeigt er, welche möglichen Kandidaten bevorzugt werden. [mehr]
Darf ein Bundespräsident einfach so die Brocken hinwerfen - noch dazu in wirtschaftlich schwerer Zeit? Ja, sagt Jens Borchers, denn Köhler habe erkannt, dass er gescheitert sei. Christoph Käppeler dagegen findet Köhlers beleidigten Abgang einfach nur respektlos. [mehr]