FTD.de » Unternehmen » Industrie » Mini-Risse in A380-Flügeln kein Grund für Sicherheitswarnung

Merken   Drucken   06.01.2012, 17:21 Schriftgröße: AAA

Fehler bei Tragflächen: Mini-Risse in A380-Flügeln kein Grund für Sicherheitswarnung

In Tragflächen des Riesenairbus A380 wurden Mini-Risse entdeckt. Für die Fluggesellschaften und Sicherheitsbehörden ist dies aber kein Grund zur Beunruhigung.
© Bild: 2010 Bloomberg
Exklusiv In Tragflächen des Riesenairbus A380 wurden Mini-Risse entdeckt. Für die Fluggesellschaften und Sicherheitsbehörden ist dies aber kein Grund zur Beunruhigung. von Gerhard Hegmann  und Jennifer Lachman 
Die jüngst entdeckten Mini-Risse in Tragflächenteilen von fünf Riesenairbus A380 sind für die Flugsicherheitsbehörden nicht alarmierend. Die europäische Flugaufsichtsbehörde EASA sieht weder einen Grund für umgehende Maßnahmen, noch für eine sogenannte Sicherheitsanweisung, wie sie bei irgendwie gefährlichen Mängeln erlassen werden. Das vom Hersteller Airbus entwickelte Inspektionsverfahren sei in voller Abstimmung mit der Aufsichts- und Zulassungsbehörde entwickelt worden, teilte ein EASA-Sprecher auf FTD-Anfrage am Freitag mit.
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Die EASA ist die oberste Flugsicherheitsbehörde in Europa und veröffentlicht jährlich Hunderte von Sicherheitsanweisungen unterschiedlicher Kategorien. Sie reichen vom sofortigen Flugverbot bis zu Inspektionen nach Flug- oder Zeitintervallen. Wenn die EASA keine Sicherheitsanweisung herausgibt, ist dies ein Beleg, dass die Mini-Risse keineswegs sicherheitsrelevant sind. Ein Airbus-Sprecher sagte, dass die Risse erst innerhalb der grob alle vier Jahre stattfindenden Grundüberholung des Flugzeugs behoben werden müssen. Es gebe keine Einschränkung im A380-Flugbetrieb. Alle bisher gefundenen Mini-Risse seien behoben.
Wie es in der Branche heißt, wurden bislang sechs Modelle eingehend untersucht, dabei seien bei fünf Maschinen die Fehler entdeckt worden. Untersucht wurde eine A380 von Qantas, zwei von Singapore Airlines, eine A380 von Emirates und zwei Airbus eigene A380. Wie der Sprecher sagte, wurden inzwischen Änderungen, "beim Material und dem Fertigungsprozess" an der kritischen Stelle vorgenommen.
Neben der Flugsicherheitsbehörde und Airbus hat auch die australische Fluggesellschaft Qantas erklärt, dass es keine Sicherheitsbedenken gebe. Die Minirisse in den Tragflächen wurden zuerst bei den Reparaturarbeiten am A380 von Qantas bemerkt, der nach einer Explosion eines Rolls-Royce-Triebwerks im November 2010 notlanden musste. Bei der 140 Mio. Dollar teuren Reparatur - für das Geld gäbe es zwei kleine Airbus-Modelle - stießen die Experten angeblich im November auf kleine Risse an Streben, auf der die Tragflächenverkleidung aufliegt. Zuerst wurde die Ursache als Folge des Triebwerk-Unfalls vermutet. Doch dann wurden auch Mini-Risse an weiteren A380-Modellen entdeckt.
Doch weder die für Qantas zuständige australische Luftaufsichtsbehörde noch eine andere Aufsichtsbehörde gab eine Sicherheitsanweisung wegen der Risse heraus, weil sie als nicht sicherheitsrelevant eingestuft wurden.
In Expertenblogs wird heftig darüber diskutiert, ob die Rissbildung bei einem Flugzeug, das erstmals seit Herbst 2007 im Einsatz ist, eine Besonderheit ist. Die Entdeckung und Behebung von Rissen in Flugzeugstrukturen gehört zwar zum Alltagsgeschäft der Sicherheitsverantwortlichen. Dennoch stößt das Problem im A380-Flügel auf besondere Aufmerksamkeit, weil es sich um das weltgrößte Passagierflugzeug handelt.
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  • FTD.de, 06.01.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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