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Merken   Drucken   06.01.2012, 11:49 Schriftgröße: AAA

Trübe Aussichten: Kleinfelds Alcoa sendet Krisensignal für die Weltwirtschaft

Der globale Wachstumseinbruch im vergangenen Jahr drückte den Aluminumpreis um 18 Prozent. Der Konzern unter Führung von Ex-Siemens-Chef Kleinfeld reagiert. Die Produktion wird drastisch gedrosselt.
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  Alcoa 9,16 USD  [-0.2 -2,14%
Der größte amerikanische Aluminumhersteller Alcoa  will seine Produktion zurückfahren. Das Unternehmen kündigte am Donnerstag an, die Schmelzkapazität innerhalb der nächsten 6 Monate um 12 Prozent zu senken. Damit reagiert der Konzern auf einen Rückgang bei den Preisen für das Leichtmetall aufgrund eines weltweiten Überangebots.
Da Aluminiumprodukte in viele Sektoren geliefert werden, gilt die Auftragslage bei Alcoa als Indikator für die Entwicklung der Gesamtwirtschaft. Der Rohstoffverarbeiter warnte im Oktober, dass die sinkende Nachfrage weniger mit einer Schwäche des Marktes zu tun hat, sondern eher an den verunsicherten Kunden liege.
Der Aluminiumpreis ist im vergangenen Jahr um 18 Prozent eingebrochen, nicht zuletzt aufgrund des geringeren weltweiten Wirtschaftswachstums.
Der aus Deutschland stammende Konzernchef Klaus Kleinfeld ist Chef ...   Der aus Deutschland stammende Konzernchef Klaus Kleinfeld ist Chef des Aluminiumkonzerns Alcoa
Das hat dafür gesorgt, dass die Lagerbestände auf den höchsten Stand seit mindestens acht Jahren gestiegen sind und einige Aluminiumwerke mit Verlust arbeiten. Analysten haben ihre Prognosen für den Gewinn im vierten Quartal bei Alcoa im vergangenen Monat um 88 Prozent gesenkt auf durchschnittlich einen Cent je Aktie.
Die Hütte in Alcoa, Tennessee, soll endgültig geschlossen werden, ebenso wie zwei Elektrolysehallen in Rockdale, Texas, die bereits vorläufig stillgelegt sind. Damit fallen jährliche Produktionskapazitäten von 291.000 Tonnen weg. Die Schließung von weiteren 240.000 Tonnen soll "in naher Zukunft" bekanntgegeben werden.
Kleinfeld trat als Siemens-Chef im Zuge der Schmiergeldaffäre zurück, nachdem ihm die Aufsichtsräte Gerhard Cromme  und Josef Ackermann  die Vertragsverlängerung verweigerten. Anschließend machte der gebürtige Bremer Karriere in Amerika. Als Chef von Alcoa  hat er den ranghöchsten Posten, den je ein deutscher Manager in den USA erreicht hat. Er war 2007 zu dem Aluminiumproduzenten gewechselt und stieg dort 2008 zum Firmenchef auf, zu einer Zeit als das Unternehmen wegen seiner zu starken direkten Abhängigkeit von Energie- und Aluminiumpreisen kritisiert wurde. Kleinfeld hatte den Konzern durch tiefe Einschnitte vor dem Kollaps bewahrt.
"Das sind schwierige, aber notwendige Schritte, um die Wettbewerbsfähigkeit Alcoas zu erhöhen, den Unternehmenswert zu halten und zu steigern sowie Jobs im übrigen Alcoa-System zu schützen"", sagte Vorstandschef Klaus Kleinfeld in der Mitteilung des Unternehmens. Die Schließungen sollen innerhalb der ersten Jahreshälfte abgeschlossen werden. Das Unternehmen, das am 9. Unternehmen Zahlen vorlegt, wird außerordentliche Kosten von 15 bis 16 Cent je Aktie für das vierte Quartal verbuchen.
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Alcoa 9,16 USD   -2,14%  -0.2
  • FTD.de, 06.01.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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