Der Unternehmer Claus Messerknecht hat sich auf das recyceln von Industriediamanten spezialisiert
Rohstoff- und Materialeffizienz sind die neuen Zauberworte in der Wirtschaft. Im gleichen Maße, wie der Preis für Rohstoffe hochschnellt, verschärfen Unternehmer die Suche nach Möglichkeiten, weniger einzusetzen. Schließlich sind im produzierenden Gewerbe die Materialien mit rund 46 Prozent der größte Kostenblock - weit vor den Personalkosten mit 18 Prozent. Auch die Bundesregierung hat reagiert.
Seit 2005 berät und fördert die Deutsche Materialeffizienzagentur (Demea) Unternehmer und bezuschusst diese Analysen. Seit 2011 gibt es den Rohstoffeffizienzpreis des Bundeswirtschaftsministeriums - und die EU hat einen "Fahrplan für ein ressourcenschonendes Europa", der ab 2013 konkrete Ziele festlegen soll.
Auch Messerknecht hat die Hilfe der Demea genutzt. Der Berater ging mit ihm die Bücher und den Produktionsprozess durch, der sich bis dahin auf die reine Fertigung konzentriert hatte. Messerknecht und seine sechs Mitarbeiter diamantieren alles - von millimetergroßen Zahnbohrern bis zu Betonbohrköpfen, Schleifplatten oder chirurgischen Instrumenten.
"Die Analyse dauerte ein paar Monate. Dann habe ich aber entschieden, den Fertigungsprozess umzustellen", erzählt Messerknecht. So verwendet er nun nur noch Edelstahl, da nur hier die Diamanten rückstandsfrei vom Metall zu lösen sind. Das Ablösen der kostbaren Steine - ein Teelöffel voll mit den feinen Industriediamanten kostet gut 1000 Euro - ist kompliziert. "Diamantieren kann nicht jeder - und sie ablösen noch weniger", sagt er. Mittlerweile recycelt er sein Material bis in die zierlichen Zahnbohrer hinein.