Umsatzstärkster Elektronikkonzern: Bei Samsung macht's die Masse

Dank des breiten Produktportfolios können sich die Südkoreaner auch mal einen Ausrutscher erlauben. Der Erfolg liegt im Auffinden immer neuer Geschäftsfelder. Davon könnte Apple lernen.

Kommentar Dank des breiten Produktportfolios können sich die Südkoreaner auch mal einen Ausrutscher erlauben. Der Erfolg liegt im Auffinden immer neuer Geschäftsfelder. Davon könnte Apple lernen. von Nora Schlüter

Oft und ausdauernd beschwert sich Apple , Samsung kopiere seine Produkte. Letzter komödiantischer Höhepunkt der Streitigkeiten: Die Koreaner setzten in einem Werbespot die gleiche Kinder-Schauspielerin ein, die sich auch in Apples Spot für das iPhone tummelt. Doch was das Geschäftsmodell angeht, könnten die Könige der Smartphonebranche unterschiedlicher nicht sein.

Kursinformationen und Charts

Apple	331,449 EUR	[5.045]	+1,55%
1 Tag 5 Tage 3 Monate 1 Jahr 3 Jahre
Samsung	227 EUR	[0.979]	+0,43%
1 Tag 5 Tage 3 Monate 1 Jahr 3 Jahre

Während Apple das wirtschaftliche Wohl des Unternehmens auf wenige - zugegebenermaßen irrsinnig erfolgreiche - Produkte stützt, macht Samsung einfach alles. Nicht nur, dass der Konzern Handys in jeder Preisklasse anbietet, wahlweise mit den Betriebssystemen Windows 7, Android oder der Eigenentwicklung Bada. Vom MP3-Player bis zum Staubsaugerroboter hat Samsung jedes Gerät im Angebot.

Unterhaltungselektronik, Haushaltsgeräte, Speicherchips, Prozessoren und Displays fertigt Samsung Electronics, seinerseits nur ein Konzern in einem weitverzweigten, familiengeführten Konglomerat. Samsung beliefert sich selbst mit zentralen Bauteilen (mit Ausnahme von Festplatten, weil die Sparte jüngst an Seagate verkauft wurde). Das hilft der Firma, neue Produkte kostengünstig und mit enormer Geschwindigkeit auf den Markt zu bringen. So waren die Koreaner die ersten, die ein halbes Jahr nach Vorstellung des iPads ein eigenes Produkt zu bieten hatten.

Anders als bei Apple ist nicht jedes Produkt ein Hit. Dafür ist der Erfolgszwang deutlich geringer als bei den Kaliforniern. Die breite Aufstellung hilft Samsung, Flops zu verkraften und Schwächen aufzuwiegen.

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Für das abgelaufene Quartal kann der Konzern einen Rekordgewinn vermelden - und das, obwohl das Geschäft mit Arbeitsspeichern wegen der harschen Marktbedingungen Geld verliert und die TV-Sparte es aufgrund eines rabiaten Preiskampfs um den stagnierenden Markt gerade mal so in die Gewinnzone schafft. Dafür treiben mobile Geräte und Spezialchips für Smartphones die Einnahmen hoch. Irgendetwas läuft immer bombig.

Damit das auch so bleibt, streckt Samsung seine Fühler nach immer neuen Geschäftsfeldern aus. 20 Mrd. Dollar fließen bis 2020 in Biotechnologie und den Bau von Leuchtdioden, Solarzellen, Medizintechnik und Batterien für Elektroautos.

Samsung ist mit Investitionen nie zurückhaltend. In der kommenden Dekade steuern möglicherweise neue Medikamente und energiesparende Beleuchtung den Löwenanteil zu neuen Rekordgewinnen bei - dann, wenn Smartphones und Tablets nicht mehr boomen und Apple vielleicht gezwungen ist, ein bisschen mehr wie Samsung zu werden.

03:45:45 Kursinformationen und Charts

Name	aktuell	%	absolut
Apple	331,449 EUR	+1,55%	5.045
Samsung	227 EUR	+0,43%	0.979

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Kommentare

07.01.2012 10:26:34 Uhr Wolf: Samsungs Höhenflug

Also wer Wert auf Top-Qualität, einfache und verständliche Menüführung, Funktionalität, ausgesprochen edles Design legt, der nutzt ganz einfach ein Gerät von Apple. Auspacken, einschalten und schon kann man damit arbeiten. Samsung nein danke!