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Merken   Drucken   05.01.2012, 13:22 Schriftgröße: AAA

Société Générale und Royal Bank of Scotland: Rigorose Stellenkürzungen im Investment-Banking

2011 war kein gutes Jahr für die Banken, auch 2012 wird wohl hart im Investmentgeschäft. In die Schlange der weltweit 130.000 arbeitslos gewordenen Banker reihen sich nun weitere Kollegen der französischen Société Générale ein - Angestellte der Royal Bank of Scotland sollen offenbar folgen.
Société Générale will angesichts der angespannten Lage der Branche zusätzlich zum Abbau von 880 Arbeitsplätzen bei der Investment-Tochter SG CIB 700 Stellen im Ausland streichen. Das berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Mittwoch unter Berufung auf eine Unternehmenssprecherin. In Frankreich solle die Reduzierung allerdings ohne Entlassungen erreicht werden.
Zentrale der RBS-Bank in London   Zentrale der RBS-Bank in London
Bei der größtenteils verstaatlichten britischen Royal Bank of Scotland (RBS) stehen einem Bericht der Financial Times zufolge weitere 10.000 Stellen auf der Kippe. Die Bank stehe kurz davor, das Investmentbanking radikal zu stutzen, schrieb die Zeitung am Donnerstag unter Berufung auf mit der Angelegenheit vertraute Personen. Vor allem das Geschäft mit Aktien solle stark zurückgefahren oder sogar ganz eingestellt werden. Insgesamt soll das Geschäftsvolumen im Investmentbanking fast halbiert werden. Zuletzt arbeiteten in dem Bereich rund 19.000 Menschen.
Sinkende Einnahmen im Investmentbereich
In Folge der europäischen Schuldenkrise sind die Beratungseinnahmen der Investmentbanken insgesamt laut Thomson Reuters 2011 um sechs Prozent auf 81 Mrd. Dollar gesunken. Das ist der niedrigste Stand seit drei Jahren. Von den sinkenden Beratungseinnahmen waren 2011 nahezu alle großen Investmentbanken betroffen. Spitzenreiter JP Morgan verdiente zwei Prozent weniger, der drittplazierte Konkurrent Morgan Stanley sechs Prozent weniger und Goldman Sachs sogar elf Prozent weniger. Bei der Deutschen Bank sanken die Beratungsgebühren um acht Prozent.
2012 dürfte Experten zufolge ein besonders hartes Jahr für die Branche werden, da die Investmentbanken um die wenigen Mandate kämpfen müssen. Viele Institute in Europa, den USA und Asien bauen angesichts der trüben Aussichten Stellen ab - unter anderem Credit Suisse, Bank of America und Nomura. Insgesamt wurde 2011 laut Reuters-Zahlen der Abbau von fast 130.000 Arbeitsplätzen angekündigt.
"Investmentbank bringt nichts als Ärger und Verluste"
RBS-Chef Stephen Hester hatte bereits im Sommer angekündigt, mit hohem Risiko behaftete Geschäfte zurückfahren zu wollen. Hester sei zu dem Schluss gekommen, dass die Investmentbank letztlich nichts als Ärger und Verluste bringe, schrieb nun die "FT". Hester nehme für den Abbau der Stellen Einmalkosten von bis zu zwei Mrd. Pfund in Kauf.
Die französischen Großbanken litten zuletzt besonders stark unter einem Vertrauensverlust wegen ihres starken Engagements in den Schuldenstaaten der Eurozone. Sie hängen bei der Sicherung ihrer Liquidität stark vom Geldmarkt ab. Die Société-Générale-Konkurrenten BNP Paribas und Crédit Agricole haben ebenfalls Stellenstreichungen angekündigt.
  • FTD.de, 05.01.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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