FTD.de » Auto » Praxistests » Jeep Grand Cherokee SRT-8 - durstiger Kraftprotz

Merken   Drucken   02.01.2012, 14:00 Schriftgröße: AAA

Fahrbericht: Jeep Grand Cherokee SRT-8 - durstiger Kraftprotz

Seine 475 PS machen diesen Cherokee zum Häuptling seines Stamms. Er ist neben dem BMW X5 M der gefährlichste Gegner des Porsche Cayenne Turbo. Auf dem Kriegspfad durch Kalifornien - abseits bekannter Reservate.
Nicht nur im Mutterland USA hat der Jeep Grand Cherokee der Allradbewegung seinen Stempel aufgedrückt. Doch während in europäischen Breiten meist ein bescheidener Commonrail-Diesel unter der Haube steckt, sind die Amerikaner deutlich leistungsbewusster.
Galerie Jeep Grand Cherokee SRT-8 - durstiger Kraftprotz
Der Häuptling der Riege der US-Benzinmodelle heißt SRT-8. Dessen 6,4 Liter großer V8-Sauger bollert den 2,3 Tonnen schweren Allradler zu Höchstleistungen. 475 PS stark muss er kaum einen Vergleich zu Porsche Cayenne Turbo oder BMW X5 M scheuen, auch wenn diese deutschen Sport-SUV in Sachen Motorleistung in andere Höhen entschwunden sind und die 500-PS-Marke längst hinter sich gelassen haben.
Auch optisch ein Kraftprotz Der Jeep Grand Cherokee SRT-8 ist ein bärenstarker Kraftprotz - auch optisch erkennbar an seinen aufgeblasenen Kotflügelbacken, den dicken 20-Zöllern, Schwellern und Spoilern. Sobald man den 6,4 Liter großen Achtzylinder zum Leben erweckt, ist sein Tatendrang kaum zu bremsen. Bissig treibt sich der sportliche Geländegänger zu Bestleistungen. Dass aufgrund von Pirelli-Sportradsatz und tiefen Spoilern die Möglichkeiten abseits befestigter Straßen eingeschränkt sind, interessiert die Performance-orientierten Kunden eines SRT-8 kaum.
Der SRT-8 bringt seine Leistung grandios auf die Fahrbahn und ermöglicht einen Spurt 0 auf Tempo 100 in knapp fünf Sekunden. In den USA noch imageträchtiger: Die Viertelmeile schafft der 2,3 Tonnen schwere Jeep in 13 Sekunden. Das maximale Drehmoment beträgt 650 Nm, die Höchstgeschwindigkeit 250 Stundenkilometer.
Dass die serienmäßige Fünfgangautomatik durch ein bis drei zusätzliche Schaltstufen feinfühliger arbeiten würde, wird durch das V8-Triebwerk nahezu ausgeglichen. Fehlt ein Gang, springt Hubraum ein. Kaum weniger beeindruckend als der Vortrieb des SRT-8 ist seine Verzögerung. Aus Tempo 100 stoppt der mächtige Indianer nach 35 Metern.
Gelungen, sportlich und straff ist die Fahrwerksabstimmung. Einzig die zu nervös anfedernde Hinterachse mit Luftfederung stört. Ähnlich wie bei Land Rover das Terrain-Response-System lässt sich auch die Gangart des Jeep Grand Cherokee über einen Vorwahlschalter beeinflussen. Im Automatikmodus macht die Elektronik die Feinarbeit, regelt Dämpfer, Fahrzeughöhe und ESP. Andere Modi für Sport, Gelände, Schnee und Matsch haben im realen Fahrbetrieb kaum Arbeit.
Mustergültige Serienausstattung Zum sportlichen Auftritt passt auch das Gestühl. Die Ledersitze mit Alcantara-Mittelbahnen bieten eng geschnitten vorbildlichen Seitenhalt. Etwas mehr Oberschenkelauflage dürfte durchaus sein. Das Lenkrad mit weichem Leder ist eine Spur zu dick geraten. Ärgerlich ist die Rückfahrkamera, denn die Qualität der Bilder wäre selbst in den späten 90er-Jahren bei den meisten Abnahmefahrten durchgefallen.
Die Serienausstattung lässt keinerlei Wünsche offen. Klimaautomatik, Xenonlicht, klimatisierte Sitze, Schiebedach und ein Bildschirmnavigationssystem gibt es ebenso serienmäßig wie 20-Zöller, Sitzheizung hinten, eine elektrische Heckklappe und DVD-Entertainment für die Fondpassagiere. Das alles kostet im Geländewagen-Mekka USA knapp 61.000 Dollar.
Im Frühjahr soll der 475 PS starke Offroad-Renner auch nach Deutschland kommen. Hier lassen sich die 250 Stundenkilometer Spitze besser ausfahren, als auf müden US-Highways. Das wird auch beim Verbrauch seine Spuren hinterlassen. Die versprochenen 13 bis 15 Liter auf 100 Kilometern erweisen sich bei der Ausfahrt in den USA als recht theoretischer Wert - Zylinderabschaltung hin oder her. Bei standesgemäßer Gangart steht fast immer eine 20 vor dem Komma.
  • Pressinform, 02.01.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
Bookmarken   Drucken   Senden   Leserbrief schreiben   Fehler melden  
Suchen Sie in unserer Auto-Datenbank Die Auto-Datenbank von FTD.de
 


  02.01. Unterwegs in Dobersdorf Einparken mit dem Opel Insignia OPC
Unterwegs in Dobersdorf: Einparken mit dem Opel Insignia OPC

Erst bei der Parkplatzsuche lernt man ein Auto richtig kennen. Die FTD stellt jede Woche einen neuen Wagen ab. Diesmal den Opel Insignia OPC. mehr

Motorsport
  Was wissen Sie über den Iran?

Mit wüsten Beschimpfungen Israels und des Westens holt sich Präsident Ahmadinedschad regelmäßig scharfe Kritik ab. Sein Atomprogramm brachte dem Land den Titel Schurkenstaat ein. Doch Iran mit seinem Ursprung im antiken Perserreich hat weit mehr zu bieten. Was wissen Sie darüber?

Vielen ist der historische Name "Persien" bekannt. Wann forderte das Teheraner Außenministerium andere Nationen auf, das Land "Iran" statt "Persien" zu nennen?

Wissenstest: Was wissen Sie über den Iran?

Alle Tests

NEUVORSTELLUNGEN

mehr Neuvorstellungen

TRENDS

mehr Trends

SERVICETOOLS

mehr Servicetools

 
© 1999 - 2012 Financial Times Deutschland
Aktuelle Nachrichten über Wirtschaft, Politik, Finanzen und Börsen

Börsen- und Finanzmarktdaten:
Bereitstellung der Kurs- und Marktinformationen erfolgt durch die Interactive Data Managed Solutions AG. Es wird keine Haftung für die Richtigkeit der Angaben übernommen!

Über FTD.de | Impressum | Datenschutz | Disclaimer | Mediadaten | E-Mail an FTD | Sitemap | Hilfe | Archiv
Mit ICRA gekennzeichnet

VW | Siemens | Apple | Gold | MBA | Business English | IQ-Test | Gehaltsrechner | Festgeld-Vergleich | Erbschaftssteuer
G+J Glossar
Partner-Angebote