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06.01.2012, 12:00
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Gründungstätigkeit:
Neustart mit dem neuen Jahr
Die guten Vorsätze des neuen Jahres unterscheiden sich selten von denen des Vorjahres: weniger arbeiten, sich weniger stressen lassen, gesünder leben. Mancher plant jedoch auch, sein eigener Chef zu werden. Immerhin jeder vierte Deutsche zieht die Selbständigkeit in Erwägung.
von Sabine Meinert
Jeder vierte deutsche Arbeitnehmer kann sich vorstellen, sich selbständig zu machen. Rund 27 Prozent gaben in einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) im Auftrag des Direktvertriebsunternehmens Amway an, das sei für 2012 durchaus eine Option. Bei den 14- bis 29-Jährigen ist es sogar jeder Dritte. Denn, so ergab die Umfrage, Selbständigkeit wird inzwischen stärker als familienfreundliche Beschäftigungsform wahrgenommen.
Knapp zwei Drittel stehen der Selbständigkeit daher inzwischen positiv gegenüber. 55 Prozent nennen zudem die Unabhängigkeit von einem Arbeitgeber als Hauptmotiv für ihr Interesse, etwas Eigenes zu gründen. Den Grund dafür sieht Dimitri van den Oever, Geschäftsführer der Amway GmbH ganz klar in der veränderten Arbeitssituation: "Unsichere und befristete Beschäftigungsverhältnisse nehmen auf dem Arbeitsmarkt zu. In dieser Situation gewinnt selbstbestimmtes Arbeiten an Attraktivität."
Noch im vergangenen Jahr nannte mehr als jeder zweite Deutsche zusätzliche Verdienstmöglichkeiten als wichtigsten Grund, die Selbständigkeit anzustreben. Inzwischen sind es jedoch nur noch 32 Prozent. Stärker interessiert die Arbeitnehmer nun neben der Lösung vom Chef auch der Faktor Selbstverwirklichung. 45 Prozent gaben dies als Grund für den potenziellen Schritt an, ein eigenes Unternehmen auf die Beine zu stellen.
Aus welchem Grund könnten Sie sich vorstellen, sich selbständig zu machen? |
Unabhängigkeit von einem Arbeitgeber/mein eigener Chef sein | 55 Prozent |
Selbstverwirklichung/bessere Möglichkeit, eigene Ideen umzusetzen | 45 Prozent |
Zusätzliche Verdienstmöglichkeit | 32 Prozent |
Bessere Vereinbarkeit von Familie, Freizeit und Beruf | 25 Prozent |
Rückkehr in den Arbeitsmarkt/Alternative zur Arbeitslosigkeit | 19 Prozent |
Nichts davon | 20 Prozent |
Vor allem Arbeitnehmer mit Kindern überlegen, sich selbständig zu machen. Immerhin jeder Dritte von ihnen hält die Gründung einer eigenen Firma für eine Jobalternative, die es ihm leichter machen würde, Job und Familie unter einen Hut zu bekommen. Drei Viertel der Befragten sehen allgemein in flexibleren, und damit familienfreundlicheren, Arbeitszeiten einen erstrebenswerten Vorteil. Jeder Vierte sagt: "Die Selbständigkeit gibt mir die Möglichkeit dazu." 68 Prozent gaben an, am wichtigsten sei für sie, am Abend oder am Wochenende keine Termine zu haben - dies könne man sich als Selbständiger bestens einteilen, um Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Selbständigkeit und Familie müssten sich nicht ausschließen ist auch van den Oever überzeugt: "Es gibt viele flexible Selbständigkeitsmodelle, die hervorragende Möglichkeiten bieten, Erwerbstätigkeit und Familie zu verbinden."
Teil 2: Was viele Deutschen dennoch vor der Selbständigkeit zurückschrecken lässt
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FTD.de, 06.01.2012
© 2012 Financial Times Deutschland,
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