Der fallende Euro ist ...
Antwort 1:
eine weitere Eskalation der Krise
36%
Antwort 2:
klasse für den deutschen Export
32%
Antwort 3:
eine normale Schwankung am Devisenmarkt
32%
3583 Stimmen
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Die Kanzlerin sagte nach einem Treffen mit Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy am Montag in Berlin, sie werde für eine Vorreiterrolle der Euro-Staaten werben. Bereits im Frühjahr sollen die Finanzminister einen endgültigen Vorschlag vorlegen.
Nach den Plänen der EU-Kommission soll ab 2014 für den Handel mit Aktien und Anleihen pro Geschäft eine Steuer von 0,1 Prozent gelten. Derivatkontrakte sollen mit 0,01 Prozent besteuert werden. Voraussetzung ist, dass mindestens ein Handelspartner seinen Sitz in der EU hat. Schätzungen zufolge hätte eine Steuer in der gesamten EU den Staaten 57 Mrd. Euro Einnahmen pro Jahr eingebracht. Auf Versicherungen, Hypotheken und Kredite für Privatpersonen soll die Steuer nach dem Willen der EU-Kommission nicht erhoben werden.
Gegner einer Einführung nur in der Euro-Zone ohne den wichtigen Finanzplatz London argumentieren, dass damit der Standort Deutschland geschädigt würde und Geschäfte verlagert werden könnten in weniger scharf regulierte Börsenplätze. Der im Herbst von der EU-Kommission vorgelegte Vorschlag zur Einführung einer Finanztransaktionssteuer ab 2014 soll dieses Problem allerdings ausschließen. Demnach sollen Transaktionen nach dem "Ansässigkeitsprinzip" besteuert werden.
Die Liberalen wollen der Einführung nur zustimmen, wenn sie in der gesamten EU erhoben wird. Doch das angesichts des britischen Widerstands als wenig wahrscheinlich. "Eine Finanztransaktionsteuer nur in der Euro-Zone widerspricht der Absprache in der Koalition, dass es eine solche Steuer nur in der gesamten EU geben darf", sagte der FDP-Finanzexperte Hermann Otto Solms. Bei einer Einführung nur in der Euro-Zone würden Umsätze in Sekundenschnelle nach London abwandern. Auch Hessens CDU-Ministerpräsident Volker Bouffier hatte sich zuvor besorgt um den Finanzplatz Frankfurt gezeigt.
Auch der als Euro-Rebell bekannt gewordene FDP-Bundestagsabgeordnete Frank Schäffler forderte die Kanzlerin auf, sich an die Vereinbarungen mit der FDP zu halten. "Sonst müssen auch wir als FDP uns künftig nicht mehr an Absprachen halten", sagte er der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Schwarz-Gelb sei angetreten, die Steuern nicht zu erhöhen. Deshalb passe die Finanztransaktionssteuer nicht zur Koalition.