Höhere Investitionen, brummende Exporte und kauffreudige Konsumenten verschaffen der Bundesrepublik das zweite Boomjahr in Folge. Doch zum Jahresende bremst der weltweite Abschwung die Wirtschaft aus. Das dürfte 2012 so weitergehen.
Die deutsche Wirtschaft hat ein gutes Jahr hinter sich. Nach einer Schätzung des Statistischen Bundesamtes stieg das Bruttoinlandsprodukt 2011 insgesamt um 3,0 Prozent. 2010 hatte es ein Plus von 3,7 Prozent gegeben. 2009 war die Wirtschaftsleistung wegen der Finanzkrise um 5,1 Prozent eingebrochen. Die damals erlitten Verluste wurden bereits im Frühjahr wieder aufgeholt.
Allerdings bremste der weltweite Konjunkturabschwung die deutsche Wirtschaft zum Jahresende aus: Im vierten Quartal schrumpfte sie erstmals seit der Finanzkrise wieder. Von Oktober bis Dezember sei das BIP um etwa 0,25 Prozent im Vergleich zum Vorquartal zurückgegangen, teilte das Statistische Bundesamt mit. Im dritten Quartal hatte es noch ein Wachstum von 0,5 Prozent gegeben.
In diesem Jahr muss sich die deutsche Wirtschaft bescheiden geben. Die Bundesbank traut ihr nur noch ein Wachstum von 0,6 Prozent zu, die Deutsche Bank sagt sogar eine Stagnation voraus. Wegen der Schuldenkrise haben viele Euro-Länder ihre Steuern erhöht, Löhne und Renten gekürzt sowie Investitionen gestrichen. Auch die Weltkonjunktur lässt spürbar nach, was die exportabhängige deutsche Wirtschaft zu spüren bekommt.
Die im Aufschwung kräftig steigenden Steuereinnahmen haben das deutsche Staatsdefizit 2011 deutlich gedrückt. Die Neuverschuldung von Bund, Ländern, Kommunen und Sozialversicherung fiel auf 1,0 Prozent des Bruttoinlandsproduktes. 2010 waren es 4,3 Prozent, 2009 noch 3,2 Prozent.
Damit wurde die im EU-Stabilitätspakt festgesetzte Schuldengrenze von drei Prozent wieder eingehalten. Die EU-Kommission sagt für dieses Jahr ein Defizit von 1,0 Prozent voraus, das 2013 auf 0,7 Prozent nachgeben soll.
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