Die Verschärfung der Eigenkapitalregeln für Banken zwingt die Schweizer zu einer Schrumpfkur. Leitende Angestellte wollen dem Institut riskante Wertpapiere abnehmen - aus Eigennutz: Sie haben damit gute Erfahrungen gemacht.
Zum zweiten Mal in drei Jahren entsorgt die Schweizer Bank Credit Suisse riskante Vermögenswerte bei ihren eigenen Mitarbeitern. Anders als Ende 2008 würden die Papiere den leitenden Angestellten aber keineswegs aufgezwungen, berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Vielmehr hätten die Banker selbst Interesse am Kauf ausfallgefährdeter Anleihen und mit Hypotheken besicherten Wertpapiere (Asset-backed securities, ABS) signalisiert. Bloomberg beruft sich auf zwei mit dem Geschäft vertraute Personen.
Credit Suisse hat demnach einen Ausweg aus einem Dilemma gefunden, vor dem derzeit viele Banken stehen: Riskante Vermögenswerte abzustoßen in einer Krise, in der die meisten Investoren auf Sicherheit setzen. Hintergrund der Verkaufsbestrebungen ist die Verschärfung der Eigenkapitalquoten für die Finanzbranche. Da sich die Quote aus dem Verhältnis des Eigenkapitals zur Summe der risikogewichteten Vermögenswerte bemisst, steigt sie bei einem Bilanzabbau an.
Die Schweizer Bank hatte ihre Bilanz schon vor drei Jahren entlastet, indem sie einen Teil ihrer Boni mit verbrieften Krediten und riskanten Anleihen bezahlte. Papiere mit einem Nominalwert von 5 Mrd. Dollar wurden damals in einen Fonds namens Partner Asset Facility (PAF) ausgelagert. Die Anteile daran wurden an 2000 leitende Angestellte vergeben. Laut Bloomberg brachten Angehörige dieser Gruppe, von denen einige die Bank mittlerweile verlassen haben, jetzt 450 Mio. Dollar für den Kauf weiterer Wertpapiere auf.
Banker setzen auf Kursgewinne
Trotz der Ausfallrisiken hat sich die PAF in den vergangenen Jahren nämlich gut entwickelt. Bis Mitte 2010 stieg der Wert der Fondsanteile um 60 Prozent, Daten über die weitere Entwicklung wurden allerdings nicht veröffentlicht. Die Anteilseigner erhalten zwei Mal jährlich eine Zinszahlung, die 2,5 Prozentpunkte über dem marktabhängigen Interbankensatz LIBOR liegt. Ob die PAF tatsächlich Gewinne abwirft, wird erst Ende 2016 klar sein, wenn die letzten Papiere in dem Fonds auslaufen.
Credit Suisse hofft laut Bloomberg, dass die PAF noch mehr Papiere von der Bank erwerben wird. Das Geldhaus erwäge, die 450 Mio. Dollar der Anteilseigner durch einen Kredit aufzustocken, schreibt die Nachrichtenagentur unter Berufung auf Insider. Unter dem Strich stünde die Bank damit besser da, als wenn die Papiere in ihren Büchern blieben.
Die Schweiz verlangt von den Großbanken Credit Suisse und UBS bis 2019 eine Eigenkapitalqote von 19 Prozent. Das im Herbst verabschiedete Gesetz geht noch über die internationalen Basei-III-Regeln hinaus, die eine Quote von 10,5 Prozent vorschreiben.
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