Insofern klingt die Nachricht, ein Investor plane im Landkreis Miyun nordöstlich Pekings ein Dorf im englischen Stil, eher unspektakulär - zumal der Umfang des Verhabens, obschon größtes seiner Art in der chinesischen Hauptstadt, recht überschaubar ist. Der einzige Neubau soll ein Schloss sein, sonst beschränkt man sich auf die altenglische Umgestaltung der Fassaden 16 bereits vorhandener Bauernhäuser.
Der Clou dieses Kulissendorfs liegt jedoch auch weniger in architektonischer Nachahmung des alten Europas, sondern in der Idee, eine Art begehbaren Fremdsprachenkurs zu bauen. Denn in diesem Dorf soll nicht nur englische Lebensart vorgespielt, sondern auch ausschließlich Englisch gesprochen werden.
Punktabzug für Chinesischsprecher
Offenbar haben die Initiatoren hinter dem Projekt jedoch gewisse Zweifel an der Disziplin ihrer Landsleute. Um sicherzustellen, dass niemand aus Bequemlichkeit ins chinesische Ideom verfällt, sollen den Besuchern Touristenausweise ausgestellt werden, in denen im Falle sprachlicher Disziplinlosigkeit ein Punktabzug vermerkt werde, berichtet eine lokale Zeitung.