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Merken   Drucken   11.01.2012, 12:04 Schriftgröße: AAA

Energiewende: RWE steckt 5 Mrd. Euro in alternative Energie

Seit vier Jahren baut Fritz Vahrenholt die Ökotochter Innogy auf. Jetzt fährt er die Ernte ein. Doch auch die Risiken steigen. von Michael Gassmann  Essen
Fritz Vahrenholt mag die Dinge gern griffig. Als er vor vier Jahren zu RWE kam, hatte er privat gerade in Projekte mit zehn Megawatt Windkraftleistung investiert - mehr als der ganze Konzern damals bieten konnte, erzählt der Chef von Innogy, der RWE-Tochter fürs Geschäft mit den Erneuerbaren. Zehn Megawatt, das mag für einen Privatmann viel sein, für einen Konzern wie RWE  ist es fast nichts.
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Der Mann mit dem markanten weißen Schnauzbart ist immer noch Chef von Innogy, doch die Größenverhältnisse des Investments in Erneuerbare haben sich deutlich verändert: Innogy verfügt mittlerweile über 2370 Megawatt Leistung in Form von Wind-, Wasser- und Solarkraftwerken und sonstigen erneuerbaren Energiequellen. Während Vahrenholt, den der scheidende RWE-Chef Jürgen Großmann vom Chefposten beim Windradhersteller Repower weggelockt hatte, bei seinem Privatinvestment immer noch bei zehn Megawatt herumkrebst.
Das ist die Botschaft, die Vahrenholt rüberbringen will: Der als Atomkonzern verschriene Branchenriese nimmt die Energiewende schon lange ernst. Statt sich ein grünes Mäntelchen umzuhängen, wie Kritiker dem Unternehmen immer wieder vorwerfen, baue der Versorger den Geschäftszweig nachhaltig auf.
In der Sprache von Vahrenholt, der in den 90er-Jahren unter anderem als Senator der Hamburger Umweltbehörde politische Erfahrungen sammelte, klingt das bündig so: "Wir sind der größte Investor in erneuerbare Energie in Europa." Stimmt, wenn auch nur hauchzart. Denn Rivale Eon investiert noch etwas mehr in Erneuerbare, allerdings teilweise außerhalb Europas.
Fritz Vahrenholt   Fritz Vahrenholt
Bis 2015, kündigte Vahrenholt am Dienstag an, werde RWE insgesamt 5 Mrd. Euro in den Ausbau der erneuerbaren Energien stecken, der am 1. Februar 2008 mit der Gründung von Innogy unter seiner Regie startete. Damals passte das neue Feld so gar nicht in die RWE-Konzernkultur. Viel zu kleinteilig, zu dezentral, zu vielschichtig. Großmann hatte sich deshalb mit Vahrenholt wohl bewusst einen Manager geholt, der auch nicht in die Konzernkultur passte.
Der gelernte und promovierte Chemiker hatte seine Karriere als Referatsleiter beim Umweltbundesamt begonnen und arbeitete sich danach in den 80er und 90er-Jahren über Umweltministerien und -behörden in Hessen und Hamburg zum Senator hoch, bevor er 1998 in einer abrupten Karrierewende in den Vorstand der Deutschen Shell wechselte, um drei Jahre später vom Ölkonzern an die Spitze des Windradbauers Repower zu springen.

Teil 2: "Absturz der Investitionslaune"

  • FTD.de, 11.01.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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