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Merken   Drucken   10.01.2012, 11:10 Schriftgröße: AAA

Naias 2012: Die Big Three in Detroit

Ford, General Motors und Chrysler - die Großen Drei zeigen auf der Naias nicht allzu viele, dafür hochkarätige Neuheiten. Alle US-Hersteller haben neue Limousinen im Gepäck, Chevrolet präsentiert Studien speziell für die Nachwuchskunden.
"Je größer, desto besser" lautete lange die Devise bei Amerikas Autobauern. Beim Rundgang über die Detroit Motor Show könnte das Motto in diesem Jahr "Kleiner, aber nicht zu klein" lauten. Ein Trend zum echten Kleinwagen ist nicht erkennbar.
Galerie Die Big Three in Detroit
Stattdessen rollen die bekannten dicken Brummer mit viel Hubraum vor - allerdings nicht nur: Klassische Limousinen sind in diesem Jahr die Stars, und das bis hinunter ins Kompaktsegment. Außerdem holen die US-Hersteller in Sachen Technologie auf.
Fords neues Markengesicht Bei Ford steht der Fusion im Rampenlicht. Der Wagen zeigt erstmals das neue Markengesicht. Ford-Vizepräsident Mark Fields hofft, mit der modernen Limousine neue Kunden in der Mittelklasse zu gewinnen.
Die Front des Fusion ist breit und sehr glatt geraten, gerade die aufstrebenden Konkurrenten Hyundai und Kia zeigen bei ihren in den USA erfolgreichen Modellen mittlerweile mehr Mut zu dynamischem Design. Der 4,87 Meter lange Fusion soll mit wenigen Änderungen als Mondeo nach Deutschland kommen. Er ist so groß wie eine Mercedes E-Klasse, der aktuelle Mondeo ist fast zehn Zentimeter kürzer.
Bei Dodge ist der gesamte Messeauftritt auf den neuen Dart zugeschnitten. Die Kompaktlimousine des Fiat-Chrysler-Konzerns nutzt die Plattform des Alfa Romeo Giulietta und trumpft mit einem schnittigen, an der Front leicht aggressiven Design auf. Von hinten sieht der Dart aus wie ein verkleinerter Dodge Charger.
Mit dem Dart hat Dodge erstmals seit dem erfolgreichen Neon wieder eine vielversprechende Einsteiger-Limousine im Programm. Die Preise starten bei 15.995 US-Dollar, umgerechnet rund 12.500 Euro. Unter der Haube des Italo-Amerikaners wartet unter anderem ein 1,4 Liter großer Vierzylinder-Turbomotor mit Multiair-Technologie von Fiat.
Die Produktion des Autos startet im zweiten Quartal 2012 in den USA, der Dart kommt in den fünf Ausstattungslinien SE, SXT, Rallye, Limited und R/T auf den Markt. Geplant sind viele Individualisierungsmöglichkeiten und reichlich Sportzubehör. Dass der Dart auch in Europa verkauft werden könnte, etwa als neues Fiat-Modell wie beim Freemont alias Dodge Journey, wird bei den Italienern vehement verneint. "Der Technik-Transfer läuft bei diesem Wagen nur in eine Richtung, nämlich in die USA", sagt ein Fiat-Sprecher.
Auf Sportlichkeit setzt die Hauptmarke Chrysler auch beim eher biederen Mittelklässler 200. Die hauseigene Tuning-Abteilung Mopar macht aus dem Wagen den 200 Super S mit allerlei Karbon-Brimborium, Spoilern und Diffusoren sowie einer tiefer gelegten Karosserie. Die Power-Limousine Dodge Charger wurde ebenfalls ins Fitnessstudio geschickt. Das Sondermodell Redline hat einen V8-Motor mit 590 PS unter der Haube. Damit der Charger das üppige Leistungsplus verdaut, gibt es stärkere Bremsen und Feinschliff am Fahrwerk.
Buhlen um die unter 30-Jährigen GM fährt in diesem Jahr Studien vor, die ganz auf die sogenannten Millennials zugeschnitten sind - also jene 80 Millionen Amerikaner zwischen Anfang 20 und Mitte 30, die sich oft noch kein eigenes Auto gekauft haben und mit guten Gebrauchtwagen zufrieden sind.
Der Code 130R ist ein Coupé mit vier Sitzen und Hinterradantrieb. Die Proportionen erinnern ein wenig an das 1er Coupé von BMW, die Front mit dem extragroßen Chevrolet-Logo an den Camaro. Der Tru 140S ist ein flaches Sportcoupé mit Frontantrieb, das laut Chevrolet "exotisch, teuer und schnell" aussehen soll. Das Interieur der Studien existiert bislang nur am Computer. Beide Studien sind für einen 1,4-Liter Turbobenziner mit 150 PS vorgesehen - das Thema Elektroantrieb spielt für die Nachwuchsautos keine Rolle.
Die Konzernmarke Cadillac präsentiert die kompakte Luxuslimousine ATS, die gegen den BMW 3er antreten soll. Zuletzt versuchte sich Cadillac in den 80er-Jahren an einem kleinen Luxusschlitten - das Ergebnis hieß Cimarron und gilt als großer Fehlschlag. Mit dem ATS dürfte das anders werden. "Zum ersten Mal haben wir etwas, das kein anderer hat", sagt GMs Nordamerika-Präsident Mark Reuss. Der Wagen ist vergleichsweise leicht, hat optional Allradantrieb an Bord und kommt mit Vier- und Sechszylindermotoren zwischen 200 und 318 PS auf den Markt. Getestet wurde der ATS auch auf dem Nürburgring. Das Cockpit wird durch einen großen Touchscreen-Monitor geprägt. Im Fond geht es allerdings sehr eng zu.
Auch wenn in diesem Jahr nicht die großen SUVs im Rampenlicht stehen, bleibt der US-Markt wohl bis auf weiteres von Geländewagen und Pick-Ups geprägt. Im Jahr 2011 wuchsen die PKW-Verkäufe in den USA um mehr als acht Prozent, die der Trucks jedoch - dazu zählen SUV und Pickups - um mehr als elf Prozent. Der Anteil des Truck-Segments am Gesamtmarkt stieg damit auf 51,2 Prozent, 2009 waren es noch 47,3 Prozent. Ford und GM konnten jeweils mehr als 500.000 Pickups in ihrer Heimat absetzen, Chryslers Pickup-Sparte RAM immerhin rund die Hälfte. Chevrolets Vorzeige-Stromer Volt erzielte nur einen Achtungserfolg, die angepeilten 10.000 Verkäufe wurden um rund 2300 Autos verfehlt.
  • Pressinform, 10.01.2012
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