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Merken   Drucken   11.01.2012, 06:00 Schriftgröße: AAA

Windkraft: Der Pionier kann gehen

Leitartikel Ausgerechnet die Atom-Nation Frankreich setzt künftig verstärkt auf Windkraft - und auf Protektionismus. Aufträge für Windräder gehen an landeseigene Konzerne. Die deutschen Vorreiter sind abgeschrieben.
Noch vor Kurzem hätte das Projekt nach Utopie geklungen: Die eingefleischte Atomnation Frankreich setzt auf Windkraft - und das sogar unter einer konservativen Führung. Noch vor Kurzem hätte das Projekt nach Utopie geklungen: Die eingefleischte Atomnation Frankreich setzt auf Windkraft - und das sogar unter einer konservativen Führung. Sechs Gigawatt Strom sollen Windräder in französischen Gewässern ab 2020 liefern - gar nicht so viel weniger als die geplanten zehn Gigawatt vor deutschen Küsten.
Kursinformationen und Charts
  Areva 30,25 EUR  [-0.38 -1,24%
  Repower 143,05 EUR  [-0.1 -0,07%
Dass die Spätzünder ihre Pläne nun so rasch umsetzen können, verdanken sie vor allem der deutschen Vorreiterrolle: Viele Jahre lang hat Deutschland der Welt vorgemacht, welche technischen und bürokratischen Probleme so ein Aufbau von Windparks auf hoher See mit sich bringt. Nachahmer wie Frankreich dürften das nun wesentlich schneller hinbekommen.
Von Dank für die Pionierarbeit kann bei den Nachbarn allerdings nicht die Rede sein. Deutschland mag einige Konzepte der Energiewende in der Welt verbreiten. Doch die deutschen Unternehmen, die dafür nötige technologische Grundlagen geschaffen haben, profitieren kaum davon.
Der Bewertungskatalog für die Ausschreibung sorgt dafür, dass vor der französischen Küste in erster Linie Windmühlen des französischen Energiekonzerns Areva  stehen werden. Die haben zwar im ersten deutschen Offshore-Park Alpha Ventus Qualitätsmängel offenbart - aber wer viele Arbeitsplätze in Frankreich schafft, bekommt Pluspunkte.
Ähnlich sieht es für die Deutschen im größten Windmarkt der Welt aus: China. Am Aufbau des Offshore-Sektors dürfen sich dort nur Firmen beteiligen, die zu mindestens 51 Prozent chinesisch sind. Nur Siemens  spielt hier mit - als Juniorpartner in einem Gemeinschaftsunternehmen. Kleinere Vorreiter von früher wie Repower  haben den chinesischen Windmarkt dagegen komplett aufgegeben.
Gegen Protektionismus kann die Bundesregierung wenig ausrichten. Zumindest im eigenen Land aber hätte sie den Unternehmen mit so trivialen Dingen wie weniger komplexen Genehmigungsverfahren bessere Bedingungen schaffen können.
03:29:46 Kursinformationen und Charts
Name aktuell  absolut  
Areva 30,25 EUR   -1,24%  -0.38
Repower 143,05 EUR   -0,07%  -0.1
  • Aus der FTD vom 11.01.2012
    © 2012 Financial Times Deutschland,
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Kommentare
  • 11.01.2012 21:49:23 Uhr   Peter Rathjen: Offshore Windpark in Frankreich

    Das Argument von franzöischen Protektionismus mit der Vergabe von Windkraftanlagen-Aufträgen an Areva kann ich nicht nachvollziehen. Meines Wissens hat Areva- Wind ihren Sitz in Bremerhaven. Auch werden dort die Windturbinen gefertigt und neuerdings in einer neuen Testanlage (als Erfahrungsrückgewinn aus den Problemen im Testfeld Alpha Ventus) auch auf ihre Zuverlässigkeit überprüft. Wenn denn auf die in Deutschland gefertigten Windturbinen das Firmenlogo der französischen Firma AREVA erscheint, dann sollten wir das doch " als französisches Produkt deklariert" gelassen hinnehmen.

  • 11.01.2012 19:39:13 Uhr   Andy: Ariva Wind
  • 11.01.2012 10:36:10 Uhr   Joachim Dubrow: Hemd und Hose
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