Was bleibt von 2011, was kommt 2012? 13 Manager aus Deutschland geben für die FTD einen Rück- und Ausblick - mal ganz strategisch, mal ganz persönlich. Lästige Gesetze spielen dabei ebenso eine Rolle wie eine neue Hi-Fi-Anlage und ein deutscher Sieg bei der Fußball-EM.
Diese vier Fragen haben wir gestellt:
Über wen haben Sie sich in den vergangenen zwölf Monaten am meisten geärgert?
Was war Ihre wichtigste Anschaffung in diesem Jahr?
Der Microsoft-Deutschland-Chef Ralph Haupter hatte 2011 vor allem mit Widerständen gegen die Cloud und dem schleppenden Verkauf von Windows Phone 7 zu kämpfen 2012 sollte besser werden.
Meine persönlichen top drei für dieses Jahr: ein italienischer (Ex-)Ministerpräsident, eine schwäbische Baurechtsbehörde und eine Gemeindepolitesse: drei mal zahlen wegen Parken entgegen der Fahrtrichtung - vor meinem eigenen Haus.
Zwei neue Schwimmwesten für die Kinder zum Segeln, ein Paar Topkopfhörer für mein Windows Phone und eine App, mit der ich im ganzen Hause meine Musik fernsteuern kann.
Auf den 1. Juli 2012: EM-Finale Deutschland gegen Spanien - und diesmal schießen wir das einzige Tor!
Ja! Aber würde ich den ausplaudern, wäre es kein Plan B mehr.
Deutschlands einst größte Biermarke Warsteiner kämpft wie alle mit dem Marktumfeld. Chefin Catharina Cramer hält mit Radler und alkoholfrei dagegen.
Über den völlig verregneten, kalten Sommer, der uns in der wichtigsten Zeit des Jahres die bis dahin erzielten Absatzerfolge wieder ein gutes Stück weit zunichte gemacht hat.
Die Einweihung der Warsteiner Brauakademie für Forschung und Entwicklung. Sie versetzt uns in die Lage, unsere Produktionsprozesse im Kleinen nachzustellen und Technologien für die Entwicklung innovativer Produkte und für Energieeinsparung zu erproben.
Da gibt es nur eine Antwort für mich: Ich werde im kommenden Sommer heiraten.
Ich finde, man sollte für alle Dinge im Leben, ob privat oder geschäftlich, einen Plan B im Hinterkopf haben. Damit bin ich schon oft sehr gut gefahren.
Vor einem Jahr wurde Horst Norberg Chef von Media-Saturn. Er muss den Elektrohändler schnell ins Onlinezeitalter führen - schon allein, weil er nächstes Jahr 65 wird.
Geärgert ist der falsche Ausdruck. Ich war und bin enttäuscht über den Vertrauensbruch, den Mitarbeiter durch strafbare Aktivitäten begangen haben - und durch die wir aus dem eigenen Haus heraus geschädigt worden sind.
Meine neue Hi-Fi-Anlage, mit der ich bei mir zu Hause aus über 15 Millionen Songs unseres Streaminganbieters Juke wählen kann und ohne irgendwelche Speicher oder Kabel Musik höre. Das ist ein meiner Ansicht nach noch größerer Sprung als vom physischen Tonträger zur Musikdatei. Ich verfüge zu jeder Zeit überall über alles. Mich begeistert das.
Darauf, dass die Multi-Channel-Strategie von Media-Saturn weiter ausgerollt wird. Die Vorbereitung war harte Arbeit, das Ergebnis ist im Herbst bei Saturn in Deutschland als einzigartige Verknüpfung von Online- und stationärem Geschäft gestartet. Und die bisherige Kundenakzeptanz gibt uns Recht. 2012 wird Media Markt an den Start gehen, wir wollen auch mit dieser Strategie international in eine neue Wachstumsphase treten. Außerdem freue ich mich persönlich auf eine große private Familienfeier im Kreise meiner Lieben.
In dem Thema Multi-Channel nicht - es gibt nur einen Plan, und der wird aufgehen.
Erck Rickmers, Mitglied der SPD, ist Gründer einer der größten deutschen Reedereien, der E.R. Schiffahrt. Die fusioniert gerade mit einem Konkurrenten.
Über den Vertrauensverlust der Politik durch das Hin und Her der Koalition speziell in der Energiepolitik und der Finanzkrise. Das hat viel Glaubwürdigkeit gekostet. In schwierigen Zeiten erwarten die Menschen überlegte und vorausschauende Führungsstärke.
Mein Parteibuch. Ich bin seit diesem Jahr Abgeordneter in der Hamburgischen Bürgerschaft. Viel mehr Menschen aus allen Teilen der Gesellschaft sollten sich engagieren - egal in welcher demokratischen Partei.
Auf das Endspiel der Fußballeuropameisterschaft am 1. Juli 2012, wenn Thomas Müller in der 78. Spielminute mit einem Linksschuss von der Strafraumgrenze das 2:1 Siegtor für Deutschland gegen Spanien erzielt!
Unsere Welt ist volatiler geworden. Gerade 2011 hat gezeigt, wie schnell entscheidende Parameter wechseln. Nicht der Plan entscheidet, sondern die Geschwindigkeit, mit der man auf Veränderungen klug reagiert.
Andreas Nauen ist Chef des Hamburger Windanlagenbauers Repower. Sein Unternehmen wird gerade vom indischen Konkurrenten Suzlon komplett geschluckt.
Über die Urheber aller Studien, die trotz gegenteiliger Beweise immer noch anzweifeln, welchen Beitrag Windenergie für unsere Energieversorgung leisten kann. Es werden stets die gleichen Argumente ins Feld geführt, oft handelt es sich um Vorurteile. Wir sollten endlich aufhören zu diskutieren und anfangen, unsere Stromerzeugung zuverlässig, bezahlbar und klimafreundlich zu gestalten. Windenergie ist an guten Standorten heute wettbewerbsfähig und wird für die künftige Energieversorgung eine entscheidende Rolle spielen.
Im übertragenen Sinn die vielen neuen, guten, hoch motivierten Mitarbeiter auf allen Ebenen bei Repower.
Repower startet 2012 mit der Lieferung von Windenergieanlagen für zwei Offshoregroßprojekte in Belgien und Deutschland. Für uns ist das ein Schritt, diese erneuerbare Energieform auf Serienniveau zu etablieren. Außerdem freue ich mich auf die Zusammenarbeit zwischen Repower und Suzlon - kulturell wirklich spannend und mit großen Chancen.
Beruflich nein. Zwar hat die Windbranche wie jede Industrie ihre Herausforderungen zu meistern, doch haben wir - so meine ich - verglichen mit anderen hervorragende Zukunftsaussichten. Ich hoffe, diesem spannenden Thema noch lange treu zu bleiben. Privat kann ich mir vorstellen, in den nächsten Jahren unser Haus mit Erdwärme, Wärmepumpe und Kleinwindanlage energieautark zu machen.
Friedrich Joussen steht als Vodafone-Deutschland-Chef für den Telekommunikationsgiganten mitten in Feindesland: Er soll gegen die Deutsche Telekom Kunden holen.
Den Scheck über 500 Mio. Euro an die Deutsche Telekom. Unser Hauptwettbewerber verdient an jedem unserer Festnetzkunden prächtig. So verzerrt das alte Monopol bis heute den Wettbewerb.
Eine schwarze Aktentasche, die aber nicht wie eine Aktentasche aussieht. So etwas habe ich lange gesucht und sie bei der Ledermanufaktur Leonhard Heyden endlich gefunden.
Es gibt zumindest nichts, worauf ich 2012 keine Lust hätte.
Den habe ich bis heute nicht gebraucht. Meine Energie fließt immer in Plan A.
Frank Asbeck ist Gründer und Chef des größten deutschen Solarmodulbauers Solarworld. Derzeit klagt er gegen Dumping seiner Rivalen aus China.
Ich ärgere mich schwarz, wenn behauptet wird, die deutsche Solarindustrie werde von China abgehängt. Keine einzige chinesische Fabrik hätte die Chance, auch nur drei Wochen ohne massive staatliche Exportsubventionen im Wettbewerb zu überleben. Wir zeigen als Solarworld, dass man in Deutschland technologisch vorn sein kann. Gegen Dumping muss man sich allerdings zur Wehr setzen.
Kniestrümpfe von Falke, die sind wunderbar!
Natürlich auf Sonne! - Und auf fairen Wettbewerb. Wir erwarten 2012 die Entscheidung in den USA gegen Dumping und illegale Subventionen in der chinesischen Solarindustrie und eine Signalwirkung in der EU.
Was soll das sein? "B"raunkohle, Öl-"B"ohren, Uran-"B"ergbau? Wohl kaum. Solarstrom ist der Energieträger mit dem größten Potenzial und der einzige, der überall von jedem nutzbar ist. Der Plan, Solarstrom schnell wettbewerbsfähig zu machen, ist "A"lternativlos.
IBM-Deutschland-Chefin Martina Koederitz ist Trendsetterin. Seit Mai führt sie als erste Frau die Landesgesellschaft. 2012 wird eine Frau den Konzern leiten.
Über den Stau auf unseren Straßen - aber ich baue auf die Zukunft mit einer intelligenten Verkehrssteuerung.
Bequeme Schuhe! Ich war dieses Jahr kreuz und quer in Deutschland unterwegs und hatte auf Messen und Kongressen, bei großen offiziellen Veranstaltungen und im kleinen Kreis, extern und intern eine Menge Termine. So konnte ich hoffentlich viele Menschen für unsere Vision des "Smarter Planet" begeistern.
Ich freue mich darauf, mit dem Team IBM noch aktiver dazu beizutragen, unsere Wettbewerbsfähigkeit und Lebensqualität in Deutschland zu verbessern. In den Bereichen intelligente Netze, smarte Gesundheitslösungen und innovative Mobilitätskonzepte liegen derzeit in den stetig wachsenden Datenmengen die größten Schätze verborgen, die wir mit unseren Kunden heben wollen. Mit dem Produkt Watson haben wir schon 2011 gezeigt, was mit intelligenter Analytik möglich ist. Daran knüpfen wir 2012 an. Die Cebit in Hannover bietet uns für diese Themen eine Plattform.
Mein Plan B ist die Erweiterung von Plan A: Ich möchte die Wachstumschancen nutzen, die in internationalen Projekten und in globaler Integration liegen. Wir haben in Deutschland herausragende und gefragte Kompetenzen und Talente. Vor allem die Entwicklung in Brasilien, Russland, Indien, China und Afrika können wir von hier aus noch stärker unterstützen - und daraus selbst, als Unternehmen und als Volkswirtschaft, enormen Nutzen ziehen.
Seit 2008 ist der Däne Kasper Rorsted Chef des Persil-Herstellers Henkel. Dessen Marge will er bis 2012 auf unerhörte 14 Prozent schrauben. Er scheint Erfolg zu haben.
Mich hat die Pauschalkritik an den Menschen geärgert, die - in Politik wie in Unternehmen - in verantwortungsvollen Positionen an der Lösung der aktuellen wirtschaftlichen Probleme arbeiten. Eine derart geführte Debatte verhindert das Vordringen zum Kern.
Ein Paar neue Carving-Ski.
Auf das Erreichen unserer Finanzziele. Als wir die 2008 vorgestellt haben, gab es viele skeptische Stimmen. Inzwischen sind nicht nur wir zuversichtlich, dass wir sie 2012 erreichen. Alle Henkelaner haben hart gearbeitet.
Man sollte flexibel sein wenn es darum geht, Ziele zu erreichen. Das heißt aber nicht, dass man sie leichtfertig aufgibt. Man kann nicht für alles im Voraus die Lösung haben. Umso wichtiger ist es, sich schnell anzupassen.
Im September löste Hartmut MehdornJoachim Hunold als Air-Berlin-Chef ab. Obwohl er Übergangskandidat ist, hängt er sich rein - wie man an seinen Antworten erkennt.
Am meisten habe ich mich über die Einführung der Luftverkehrssteuer und ihre extreme Auswirkung auf Air Berlin geärgert. Hier muss die Regierung dringend und schnell über die Abschaffung nachdenken. In einer Krisenzeit sollte der Airlinebranche kein zusätzlicher Mühlstein um den Hals gehängt werden.
Ökoeffizientes Fliegen hat für Air Berlin höchste Priorität. Deshalb investieren wir konstant in eine moderne Flotte. Jüngstes Beispiel sind die neuen Boeing NG, die rund zwei Prozent weniger Treibstoff brauchen.
Ich freue mich auf den neuen Flughafen in Berlin, an dem wir endlich unsere Fluggäste so betreuen können, wie sie es verdient haben. Tegel ist schon lange nicht mehr zeitgemäß.
Trotz schwieriger werdender Rahmenbedingungen sparen wir uns nicht kaputt; vor allem werden wir weder beim Kunden noch an der Sicherheit Einsparungen vornehmen.
Bernhard Mattes liebt Autos und den 1. FC Köln. Dort sitzt der Ford-Deutschland-Chef im Verwaltungsrat und war als Nachfolger von Präsident Wolfgang Overath im Gespräch.
Über den Nebel und die Verweigerung der Landeerlaubnis beider Berliner Flughäfen für Alan Mulally und mich am 9. November. Alan sollte das ‚Goldene Ehrenlenkrad‘ erhalten.
Der eigens angefertigte Ring als Überraschungsgeschenk für meine Frau zum 30. Hochzeitstag.
Als Sportfan auf die Fußballeuropameisterschaft und die Olympischen Spiele.
Jens Uwe Intat ist als Electronic-Arts-Europa-Chef für fast so viel Umsatz verantwortlich, wie EA in der Heimat USA macht. Probleme macht die Onlinekonkurrenzdem Fifa-Herausgeber zusetzt.
Über Silvio Berlusconi und über gewissenlose Investmentbanker (das sind NICHT alle). Die Gesellschaft braucht wieder mehr Vertrauen in Führungskräfte in der Politik und Wirtschaft. Die eben Genannten verspielen es.
Der Kauf von drei Paar Taucherflossen, mit denen meine Kinder und ich anschließend die Barrakudas vor der mexikanischen Küste erschreckt haben.
Die Bayern im heimischen Stadion die Champions League gewinnen zu sehen; und anschließend die Nationalmannschaft den Europatitel von Spanien zurückholen.
Im Beruf habe ich immer einen Plan B, privat bin ich weniger kompromissbereit.
13.01.2012 - Discovergy: Ältere Menschen haben immer Zeit? Von wegen. Gründer Ralf Esser lernte: "Das ist ein Klischee." Kein Klischee hingegen ist: Ältere Menschen sind ein bisschen vergesslich. mehr
12.01.2012 - EH-D: Wer verkaufen will, braucht einen Termin, um sein Produkt vorzustellen. Und wer einen Termin will, braucht die richtigen Kontakte. Gründer Jochen Seeghitz profitiert in dieser Woche davon, dass er die hat. mehr
11.01.2012 - Teamsunited: Die Gründer Robin Harries und Kim Stahn stellten einen neuen Mitarbeiter ein. Und kümmern sich darum, dass ihre Mitarbeiter künftig mehr Platz zur Verfügung haben. mehr
09.01.2012 - Smart Hydro Power: Wenn Lieferanten schlampen, hilft es nichts, wenn die eigenen Leute gut arbeiten, sagt Karl Kolmsee. Darum erhalten seine Leute jetzt auch Vorgaben, um die Arbeit von Externen zu prüfen. mehr
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Der bisherige Aufsichtsratsvorsitzende wird neuer Chef des Solarkonzerns Conergy. Für die Auseinandersetzung mit den Billigrivalen aus Asien ist er bestens gerüstet.
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Ob beim Meeting im Büro oder beim Chillen nach Feierabend: Im Geschäftsleben gibt es viele Begriffe, die ein angehender CEO kennen sollte. Das FTD-Businesstalk-Lexikon stellt diese Wörter vor. Diesmal: "YTD" und "unvermeidlich". mehr
Jahrelang kämpfte der Fotopionier Leica mit der Pleite - und den eigenen Versäumnissen. Nun ist die Legende wieder da. Was dafür nötig war? Viel Geld und viel Mut. mehr
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