Handelsplatz vor dem Aus:Analysten beerdigen Börsenfusion
Experten sehen schwarz: Die Chancen für eine Fusion der Deutschen Börse und NYSE Euronext halten sie für gering, auch wenn die Partner weiter bei den EU-Kommissaren werben - und die Angst vor einem Monopol beseitigen wollen.
von Sarah Speicher-UtschFrankfurt
und Mark SchrörsKopenhagen
Analysten geben die 9,5 Mrd. Dollar teure Fusion von Deutscher Börse und NYSE Euronext zum weltgrößten Wertpapierhandelsplatz bereits verloren. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Fusion noch durchgehe, betrage 20 Prozent, glaubt UBS-Analyst Arnaud Giblat. Auch Martin Peter von der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) sieht schwarz: "Die Chancen auf einen erfolgreichen Deal sinken von Tag zu Tag." Zuvor war bekannt geworden, dass die Zugeständnisse beider Unternehmen, die die Angst vor einem Monopol beseitigen sollen, EU-Wettbewerbskommissar Joaquín Almunia nicht reichen.
Die Aktionäre schockten die schwindenden Fusionschancen kaum. Die Aktienkurse beider Unternehmen gaben am Mittwoch nur leicht nach.
Die Börsen wollen durch den Zusammenschluss Kosten sparen und gemeinsam wachsen. NYSE-Chef Duncan Niederauer sagte laut der Nachrichtenagentur Bloomberg, dass er um die Fusion kämpfen wolle. Die Einschätzung der EU-Behörde, die bis 9. Febuar entscheiden will, sei falsch.
Nun wollen Deutsche Börse und NYSE Euronext verstärkt bei den anderen 26 EU-Kommissaren werben. Sie hoffen, dass diese auch industriepolitische Belange berücksichtigen und auf Almunia einwirken. EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier hatte 2011 etwa erklärt, Europas Börsen bräuchten "eine globale Dimension". Er will außerbörslichen Handel auf regulierte Plattformen ziehen, um den Markt transparenter zu machen.
Die Börsen hoffen zudem auf Hilfe aus Deutschland, etwa durch Finanzminister Wolfgang Schäuble und Bundeskanzlerin Angela Merkel (beide CDU). Wettbewerbsexperten sind jedoch skeptisch: "Die Kommission folgt in der Regel immer dem Urteil der Generaldirektion Wettbewerb", sagt Matthias Nordmann von der Kanzlei CMS Hasche Sigle.
Immer wieder haben die Börsenchefs Reto Francioni und Niederauer betont, dass sie keine Fusion um jeden Preis wollen - Kerngeschäfte also nicht abgeben werden. Abzuspringen wird jedoch teuer: Beide haben eine Strafgebühr von 250 Mio. Euro vereinbart, sollte sich einer der beiden Partner zurückziehen.
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