Ströher ist einer der wichtigsten Investoren in deutsche Greentech-Firmen. Der Nachfahre des Friseurs und Wella-Gründers Franz Ströher hat gemeinsam mit seinen Verwandten durch den Verkauf des Familienunternehmens an
Procter & Gamble 4,65 Mrd. Euro erlöst. Er hält unter anderem 44,5 Prozent am Solarmodulbauer Solon, der allerdings im Dezember nach jahrelangem Niedergang Insolvenz angemeldet hatte.
Tschira, der SAP 1972 mitgründete und noch 7,58 Prozent an dem Softwarehersteller hält, ist schon länger als Mäzen und Investor in Zukunftsbranchen tätig. Die Klaus-Tschira-Stiftung fördert Naturwissenschaften, Informatik und Mathematik sowie Nachwuchsforscher aus diesen Bereichen. Seine Investmentgesellschaft Aeris hat mehreren Dutzend kleinerer Unternehmen zusammen einen dreistelligen Millionbetrag gegeben. Dazu gehört das Biotech-Unternehmen Biopheresis, das eine neuartige Krebstherapie entwickelt. Der medienscheue Investor wolle sich nun verstärkt den erneuerbaren Energien zuwenden, hieß es in Branchenkreisen. Aeris erhält zwei Sitze im sechsköpfigen Younicos-Aufsichtsrat.
Das Unternehmen rüstet demnächst die Azoreninsel Graciosa mit einem riesigen Speicher aus. Dann wird sie komplett mit Ökostrom versorgt - ein rund 30 Mio. Euro teures Projekt. Ströher, die Younicos-Gründer Alexander Voigt und Clemens Triebel sowie andere Geldgeber haben gemeinsam bereits rund 25 Mio. Euro in das Unternehmen investiert. Der Umsatz lag in den vier Jahren seit Gründung jedoch nur bei rund 2 Mio. Euro, weil sich etliche Projekte wegen der Finanzkrise verzögerten.