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12.01.2012, 17:27
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Börsenbericht:
US-Daten belasten DAX
Die Aussagen der Europäischen Zentralbank und die Verluste an den US-Börsen haben den DAX in seiner Aufwärtsbewegung gestoppt. Nicht gestoppt werden konnte hingegen die Douglas-Aktie. Sie gewinnt mehr als 25 Prozent.
Die erfolgreichen Anleihe-Auktionen von Spanien und Italien sowie ein Höhenflug der
Douglas -Papiere haben am Donnerstag das Geschehen am deutschen Aktienmarkt bestimmt. Rückenwind erhielt der deutsche Leitindex
DAX vor allem von den Finanzwerten. Nach Ansicht von EZB-Präsident Mario Draghi macht sich bei den Banken die Unterstützung durch die Europäische Zentralbank bemerkbar. Verluste an der Wall Street und Gewinnmitnahmen schmälerten am Nachmittag aber die Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten in Europa. Der DAX schloss 0,4 Prozent im Plus bei 6179 Punkten. Der
EuroStoxx50 gewann 0,3 Prozent auf 2346 Zähler. An den US-Börsen notierten
Dow Jones und
S&P 500 jeweils rund 0,3 Prozent niedriger.
Kursinformationen und Charts
Marktteilnehmer deuteten vor allem die Auktionen italienischer und spanischer Anleihen als einen Hoffnungsschimmer in der Schuldenkrise. Das wegen hoher Belastungen und schlapper Konjunktur unter Druck stehende Italien musste nur noch halb so hohe Zinsen zahlen wie bei der letzten Emission im Vorjahr. Spanien wiederum sammelte mit 10 Mrd. Euro doppelt so viel Geld bei den Investoren ein wie geplant. "Die Auktionen sind gut gelaufen, das war ein sehr positives Zeichen", sagte Analyst Mario Mattera vom Bankhaus Metzler.
Die Finanzwerte profitierten von der Erleichterung am meisten. Im DAX führten
Commerzbank und
Deutsche Bank mit Aufschlägen von 5,8 und 3,3 Prozent die Gewinnerliste an. Die Commerzbank-Aktie war bereits am Mittwoch um fünf Prozent gestiegen. Wie die Nachrichtenagentur Reuters aus Finanzkreisen erfahren hatte, springt der Großaktionär
Allianz dem Institut in der Not bei und ist grundsätzlich zur Anpassung seiner Stillen Einlage bereit.
Die EZB beließ am Donnerstag den Leitzins bei einem Prozent. EZB-Präsident Draghi hält die Tür für weitere Zinssenkungen in den kommenden Monaten aber offen. Zwar gebe es einige Daten, die eine Stabilisierung der Konjunktur auf niedrigem Niveau erwarten ließen. "Daraus aber Gewissheit abzuleiten, ist unmöglich."
Als Hemmschuh für den DAX erwiesen sich Händlern zufolge auch Nachrichten aus Griechenland. In den Gläubigergesprächen sind nach Einschätzung des Internationalen Bankenverbandes (IIF) Schlüsselthemen weiter ungelöst. Die Verhandlungen sollen am Freitag in Athen fortgesetzt werden. Sollten die privaten Gläubigerbanken sich nicht in dem Umfang wie erhofft beteiligen, müssten die Länder der Eurozone die dadurch aufgerissene Finanzlücke schließen, sagte der griechische Finanzstaatssekretär Filippos Sachinidis.
Teil 2: Familie Kreke will Douglas von der Börse nehmen
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Reuters, 12.01.2012
© 2012 Financial Times Deutschland,
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