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Für die Gläubiger des Unternehmens, das kurz vor Weihnachten Insolvenz angemeldet hatte, ist das eine gute Nachricht, weil durch einen Verkauf neues Geld in die Kasse kommen würde. An Solar Millennium haben sich vor allem Kleinanleger beteiligt, allein rund 16.000 Anleger fürchten um die Rückzahlung ihrer Anleihen im Gesamtwert von 227 Mio. Euro.
Vor Verfahrenseröffnung habe es bereits Gespräche mit Investoren für einzelne Projekte gegeben, sagte Böhm. An diese knüpfe er an. Es seien auch neue Interessenten hinzugekommen. "Es gibt strategische Investoren aus dem In- und Ausland, die sich für das Unternehmen als Ganzes interessieren", so Böhm. "Das Know-how des Unternehmens ist interessant." Als eine der weltweit wenigen Firmen haben sich die Erlanger auf Solartechnik mit Spiegeln und Turbinen spezialisiert - ein anderes Produkt als Fotovoltaik, auf die der ebenfalls insolvente Hersteller Solon setzt.
Nach FTD-Informationen aus Branchenkreisen zählt der Industriedienstleister und Solar-Millennium-Geschäftspartner Ferrostaal zu den Interessenten. Auch ein Baukonzern ist unter den möglichen Bietern. Es sei aber zweifelhaft, ob es gelingt, Solar Millennium als Ganzes zu verkaufen, hieß es. Schließlich seien die Risiken wegen der skandalumwirbelten Geschichte des Unternehmens hoch.
Solar Millennium ist in Ermittlungen um Insiderhandel und Untreue verwickelt. Außerdem belasten ein offenes Gerichtsverfahren mit dem Kurzzeitvorstandschef Utz Claassen und diverse Projekte, bei denen unklar ist, ob sie sich noch umsetzen lassen.