Spricht fließend chinesisch: Philip Comberg ist seit Donnerstag nicht mehr Aufsichtsrats-, sondern Vorstandschef von Con
"Mein Know-how aus China werde ich bei Conergy gut einsetzen können im Jahr 2012", sagt Comberg. Der neue Mann an der Spitze ist nur eine Übergangslösung. Eineinhalb Jahre hat der Aufsichtsrat nach einem neuen Vorstandschef gefahndet, externe und interne Kandidaten geprüft, Headhunter beauftragt, Dutzende Gespräche geführt. Gute Manager wollten nicht zu Conergy, schlechtere wollte Conergy nicht. Seit September war Comberg als Aufsichtsratschef selbst für die Suche zuständig. Erfolglos. Am Ende nominierte er - gemeinsam mit den Co-Kontrolleuren - sich selbst. Laut Aktiengesetz können sich Aufsichtsräte in den Vorstand entsenden lassen, befristet auf ein Jahr. Spätestens Anfang 2013 muss Conergy also eine neue Lösung finden.
Neben Comberg hat das Unternehmen am Donnerstag zwei weitere Manager in das Führungsgremium berufen, zwei interne: Jan Vannerum wird Finanzchef, Marc Lohoff Vorstand für die Regionen Asien-Pazifik, Nordamerika und den Nahen Osten. Sie sollen von ihm lernen, sagt Comberg.
Zu Conergy kam der Manager über seine Private-Equity-Kontakte und Solarerfahrung und - natürlich - über China. Bis 2009 saß er im Vorstand des chinesischen Solarmodulbauers Solarfun, entsendet vom auf erneuerbare Energien spezialisierten Finanzinvestor Good Energies, hinter dem C&A-Erbe Marcel Brenninkmeijer steht. Die Private-Equity-Szene ist klein, und auch Conergy gehört inzwischen Finanzinvestoren, die bald auf Comberg aufmerksam wurden. Zumal dessen Ex-Unternehmen Solarfun nach FTD-Informationen selbst einst den Einstieg bei Conergy geprüft hat.