Herr Fricke ist ein hoffnungsloser Fall. Wie einige schon geschrieben haben, spricht er nur scheinbar die Kritik am Bundespräsidenten an, um so andere Dinge in ein bestimmtes Licht rücken zu können.
Wenn man wie Herr Fricke monatelang keinen richtigen Plan und sich völlig vergaloppiert hat, dann versucht man es eben mit einer mühsam konstruierten Kolumne und polemisiert mal wieder gegen einige Leute. Ein wirklich guter Journalist würde das so nie machen. Das erinnert doch sehr an Boulevardjournalismus.
Wie schrieb doch Herr Matthias Krupa von der "Zeit" Ende Oktober 2011: "Es gibt in dieser Krise nur wenige Gewissheiten, dafür viel Besserwisserei. Selten ist die Differenz zwischen Verantwortung, die die Politiker tragen, und der Leichtfertigkeit, mit der viele Kritiker argumentieren, so groß gewesen wie in dieser Krise."
Herr Fricke ist das Paradebeispiel für diese Leichtfertigkeit einiger Journalisten.
Herr Wulff ist kein Opfer, sondern hat alles, was die Medien jetzt über ihn berichten, selbst verursacht. Ein Bundespräsident, der ein Problem mit der Wahrheit hat und der sich mehrfach am Rande der Legalität bewegte, ist nicht mehr tragbar. Er sollte zurücktreten.
Ich bin froh, dass wir eine standfeste und prinzipientreue Kanzlerin haben, die sich von Anfang an für nachhaltige und dauerhafte Reformen in der Eurozone einsetzte, sowie dafür, dass die Konstruktionsfehler des Euro beseitigt werden. Schnellschüsse und Scheinlösungen lehnte sie zurecht ab. Wir haben in Europa zum Glück ein anderes Verständnis der Dinge als das z. B. in den USA der Fall ist.
Es ist geradezu lächerlich, wenn Herr Fricke sagt, man solle mal eine Untersuchungskommission einrichten, um zu klären, warum die Kanzlerin eine so schlechte Personalpolitik mache und immer Leute irgendwo hinschicke, die dann wieder zurücktreten. Erstens kann die Kanzlerin Personalfragen fast nie allein entscheiden, sondern muss sich u. a. mit den Koalitionspartnern abstimmen. Und zweitens war Herr Stark schon fast 6 Jahre bei der EZB bevor er jetzt zurücktrat. Dass Herr Weber nicht für den EZB-Chefposten kandidierte, weil er dort keine Mehrheit mehr für seinen Kurst und seine Vorstellungen sah, ist alleine seine Sache.
Ein Schuldenschnitt für Griechenland war unausweichlich. Die Beteiligung privater Gläubiger wurde parteiübergreifend von Sprechern der Grünen, der SPD, der Linken und sogar von CSU-Chef Seehofer gefordert und auch die Bevölkerung erwartete aus einem Gerechtigkeitsempfinden heraus diese Beteiligung, die auch nur für den Sonderfall Griechenland vereinbart wurde.
Wir alle können froh sein, dass Herr Fricke nur Kolumnen schreibt und weder Verantwortung für Deutschland trägt, noch etwas entscheiden kann. Wäre das so, dann gute Nacht Deutschland.