Manche Auguren setzen zudem auf die Statistik - und darauf, dass es am Ende vielleicht doch kein Minus im vierten Quartal gegeben hat. Das Statistikamt wies am Mittwoch in der Tat darauf hin, dass eine Revision im Februar nicht auszuschließen sei. Bislang lag den Zahlenexperten nur ein Teil der nötigen Informationen darüber vor, wie der Dezember gelaufen ist. Es sei gut möglich, dass die Konjunktur im Dezember positiv überrascht und Destatis die Zahlen nach oben korrigieren müsse, so Fahrinkrug. Dann könnte aus minus 0,25 Prozent ein Plus werden; bei zwei Quartalen Rückgang sprechen Experten nach gängiger Definition von einer Rezession. Es wäre nicht das erste Mal, dass die Statistiker die Jahresendzahlen korrigieren. So könnte in diesem Jahr der ungewöhnlich milde Winterbeginn für noch bessere Zahlen am Bau gesorgt haben, als sich bisher abzeichnet.
Optimisten wie Carsten-Patrick Meier, Chef der Researchfirma Kiel Economics, setzen schließlich auf die Schubkraft der extrem niedrigen Zinsen im Euro-Raum. Das Argument: Die Kreditbedingungen sind günstig, das animiert dazu, kräftig zu investieren. Zu sehen war das im vergangenen Jahr bereits am Bau, der kräftig expandierte.
Eine Grundannahme bei alledem ist allerdings selbst für die Optimisten, dass die Euro-Krise glimpflich ausgeht. Solange eine Ansteckung über die Banken auf das nicht europäische Ausland vermieden werden kann, werde sich die deutsche Konjunktur nur abschwächen, nicht einbrechen, so David Milleker, Chefvolkswirt von Union Investment.