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Ausland
US-Präsident Barack Obama und die Militärspitze (Foto: dapd)
Neue Militärstrategie: Obama will weg von teuren Kriegen
Obama stellt neue Militärstrategie vor

USA wollen weg von großen, teuren Kriegen

Weniger Bodentruppen, weniger langfristige Militärpräsenz im Ausland, weniger Atomwaffen - US-Präsident Obama hat unter dem Eindruck leerer Staatskassen eine neue Militärstrategie präsentiert. Auch wenn das Militär schlanker wird - die militärische Überlegenheit solle gewahrt bleiben.

Von Sabine Müller, HR-Hörfunkstudio Washington

Es kommt ganz selten vor, dass sich US-Präsidenten im Pentagon blicken lassen - Barack Obama setzte mit seinem Auftritt dort also ein Zeichen. Er signalisierte zweierlei: Erstens, das hier ist wirklich wichtig. Und zweitens: Es ist meine Strategie, die wir hier vorstellen.

Der Präsident erklärte, nach einem Jahrzehnt des Krieges nach den Anschlägen vom 11. September 2001 schlage sein Land jetzt ein neues Kapitel auf, auf das US-Militär warteten neue Herausforderungen. "Wir haben das bestausgebildete, bestgeführte und bestausgerüstete  Militär der Welt", lobte Obama - und er versprach gleich zu Anfang, das werde auch so bleiben. Die notwendigen Einsparungen im Verteidigungshaushalt würden verantwortungsvoll durchgeführt.

Sparzwänge gehen vor allem zu Lasten des Heeres

Aber klar ist: Die Sparzwänge werden den US-Streitkräften ein neues Gesicht verpassen. Die USA wollen weg von großen, teuren Kriegen wie im Irak und in Afghanistan - und hin zu kleineren Operationen, ausgeführt mit modernen Waffensystemen, in die verstärkt investiert werden soll. Vermutlich werden Luftwaffe und Marine gestärkt. Das wird auf Kosten des Heeres, also der Bodentruppen, gehen.

In Zukunft wird das US-Militär nicht mehr die Kapazitäten haben, zwei große Bodenkriege gleichzeitig zu führen. Aber Verteidigungsminister Leon Panetta betont: "Wir werden immer in der Lage sein, mehr als einen Gegner gleichzeitig zu bekämpfen und zu besiegen."

Audio: Reaktionen auf Amerikas neue Militärstrategie

AudioSilke Hasselmann, ARD-Hörfunkstudio Washington 06.01.2012 04:37 | 3'32
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Asien und der Pazifik stärker im Fokus

Der Fokus der Amerikaner verschiebt sich zunehmend auf dem asiatisch-pazifischen Raum, Richtung China - und weg aus Europa. Dort werden vermutlich einige tausend Soldaten abgezogen. "Wir müssen einige harte Kompromisse eingehen", sagte der Verteidigungsminister und das bedeute auch: mehr Risiken. Aber das seien akzeptable Risiken.

Obama, der weiß, dass seine neue Strategie heftig kritisiert werden wird, betonte mehr als einmal, die Sicherheit der USA werde nicht beeinträchtigt.

Hunderte Milliarde Dollar müssen eingespart werden

Das Pentagon muss in den nächsten zehn Jahren mindestens 480 Milliarden Dollar einsparen - vielleicht sogar doppelt so viel, wenn es die Parteien im Kongress nicht schaffen, sich auf ein gemeinsames Vorgehen zu verständigen. Die Details, wo genau gespart wird, sollen in den kommenden Wochen und Monaten bekannt gegeben werden.

Aber schon jetzt haben die zukünftigen Einsparungen erste Konsequenzen: der Flugzeugbauer Boeing hat angekündigt, eine Fabrik im Bundesstaat Kansas zu schließen. Dort werden Tankflugzeuge für das Militär hergestellt. Es wird erwartet, dass in Folge der Budget-Kürzungen viele Zulieferfirmen Arbeitsplätze abbauen müssen.

Stand: 05.01.2012 19:38 Uhr
 

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